Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 378
(PDF, 214 MB)
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378 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1909.)

daß der keineswegs als bloße Spielerei aufzufassende Versuch
, das langsamste aller Tiere als schnellsten Boten zu
gebrauchen, im allgemeinen wohl gelungen sei, klingt dem
oberflächlich Gebildeten freilich fast wie ein schlechter
Spaß; allein die Möglichkeit einer derartigen telepathischen
Ubermittelung, die mit den sonstbekannten Sympathieerscheinungen
bei Tieren und Mensehen im Einklang steht,
läßt sich kaum in Abrede ziehen, und so ä.ißerte sich auch

— in offenbar unbewußter Ahnung der Telegraphie ohne
Draht unserer Tage — einer der ersten damaligen Physiker

— Professor William Gregory zu Edinburgh, wie folgt:
„Es wäre in der Tat in hohem Grade merkwürdig, sähen
wir am Ende allen Ernstes einen Schneckentelegraphen im
Gange, der trotz der sprichwörtlichen Langsamkeit des genannten
Geschöpfes an Geschwindigkeit mit dam elektrischen
Strome wetteiferte und die Kommunikation auf diesem
letzteren Wege an Sicherheit weitaus überträfe, da er ja
keine von feindlichen Einflüssen so leicht zerstörbaren
Drähte brauchte, überdies aber unendlich viel weniger kostspielig
wäre, weil alle Erforderungen des Apparates in einer
gehörigen Anzahl gehörig vorbereiteter Schnecken beständen
.u — Leider wurden diese interessanten Experimente

— wohl infolge der nachherigen Herstellung und Legung
unterseeischer Kabelleitungen — nicht weiter fortgesetzt
und so ist der „Schneckentelegraphtt vorderhand nicht über
den ersten zweifelhaften Versuch hinausgekommen.

d) Zum Sedan-Qu atrai n des Nost radanius,
das ich im Maiheft, S. 277 wiedergab, stellt Herr Dr. Bormann
-München ein paar Fragen. Die erste Zeile lautet:
„Feu couleur d'or du ciel en terre veu." Zunächst wegen
der Form „veua (gesehen), anstatt heute vu! Nostradamus
kennt nur „veutt und sprach auch „vö", denn er reimt darauf
Zeile 3 neveu. Es ist also altfranzösischer Dialekt. Ebenso
hat er pourveu, receu (für recu) und apperceu, und im
Quatrain Centurie III, Nb. 80 reimt er feu und receu!

— Nach dieser philologischen Frage noch eine andere!
Die Bemerkung „en terre", meint Dr. B. richtig, könne
doch wohl nicht „auf Erden" bedeuten. Die vorher geschilderte
feurige Himmelsröte sieht man selbstredend nur
auf der Erde. Hier haben wir eine der vielen Sprachkünsteleien
des Sehers vor uns, die er oft zur Verschleierung
benutzte; man möchte manchmal glauben, zur Abschreckung
für Pedanten, für die ja seine Zukunftsvisionen
auch nichts sind. „En terre" gehört offenbar nur zu veu,
und wenn wir lesen, wie es klingt, was man öfter
bei N. muß, also nicht, wie es dasteht, so erhalten wir


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