Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 381
(PDF, 214 MB)
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Literaturbericht.

381

In seiner 1904 erschienenen Schrift: „Die wahre Einheit von
Keligion und Wissenschaft" hat sich der Verf. auch mit der Struktur
der Materie beschäftigt, aber mehr im praktischen, als im theoretischen
Interesse. Die unmittelbare Veranlassung zu dieser neuen
Arbeit hat ein Artikel über denselben Gegenstand von Dr. J. S.
Sachs in der „Frankfurter Zeitung" vom 30. April 1908 gegeben.
„Die alten Irrtümer, die darin grünen und blühen", erscheinen als
eine Versündigung gegen das 12. Gebot, welches nach Chwolson
lautet: „Du sollst nicht über etwas schreiben, was du nicht verstehst
!" Für den Verf. existiert eine solche Schwierigkeit des Verständnisses
nicht; nur ist die von ihm entwickelte „einfache Wahrheit
" nicht eben leicht verständlich, scheint daher auch, wie er
selbst zugibt , bisher wenig verstanden zu sein. Sein Erklärungsprinzip
ist die allgemeine Weltelektrizität, eine Doppelstrahiung:
„die Gesamtheit aller offenen und die Gesamtheit aller geschlossenen
Formen dieses absoluten Strukturelements." Die erste „umfaßt
alle elektro - magnetischen Erscheinungen von ihrer ersten und einfachsten
Möglichkeit, dem einrichtigen Lichte, an bis zu allen Möglichkeiten
, welche den Raum in allen Richtungen durchwirken; die
zweite umfaßt dagegen alle letzteren. Jene sind alle unkörperlich
oder geistig, diese alle ungeistig oder körperlich." — Ich muß befürchten
, daß ich mich mit diesem Berichte auch gegen das 12. Gebot
vergangen habe. Wernekke.

Schopenhauer und die MystiJ:. Vortrag, gehalten auf dem 3. Intern.
Kongreß für Philosophie zu Heidelberg von Dr. Erich Ludwig
Schmidt, Berlin. Halle 1909, Carl Marhold's Verlag. (Sonder-
abdruek aus der „Zeitschrift für Keiigionspsycholosrie*.) 16 S.
Preis M,, 0.5o.

Die Übereinstimmung zwischen der Denkweise Schopenhauers
und der Mystiker, insbesondere''der deutschen Mystiker, ist im allgemeinen
anerkannt. Sie aus seiner seelischen Veranlagung, seiner
Stellung zu der zeitgenössischen Romantik, dem Umfange seiner
Lektüre mystischer Schriften im einzelnen herzuleiten, bietet große
Schwierigkeiten. Der Verf. hat daher die vergleichend - systematische
Untersuchung gewählt und darauf hingewiesen, wie Seh. in der
Kontemplation den Weg zu seiner Metaphysik findet; wie diese auf
der Identität des Wesens des Menschen mit der Welt beruht; wie
die Welt als ein Makranthropos erscheint; wie infolge dieser
Identität die Weltseele als Weltwille begreiflich wird, der sich in
verschiedenen Stufen objektiviert, mit den Ideen als ewigen Musterbildern
für die Einzeldinge; wie der Weltwille zum deutlichen
Erkennen seines eigenen Wesens in dem Menschen gelangt, sobald
sich dieser in der Kontemplation alles persönlichen Wesens entäußert
hat, — und wie sich eine engverwandte Anschauung aus den
Aussprüchen Eckehart's ergibt. Hat doch Schopenhauer selbst es
ausgesprochen: „Buddha, Eckehart und ich lehren dasselbe.*

Wernekke.

Grundriss der Psychophysik. Von Prof. Dr. G. F. Lipps in Leipzig.
Zweite Auflage. (Sammlung Göschen No. 93.) G. J. Göschen'sehe
Verlagshandlung in Leipzig. (156 S. Preis M. 0.80.)

Um zu einer widerspruchsfreien Auffassung der Prinzipien der
Psychophysik zu gelangen, wird dem naiven Verhalten des Menschen
das kritische gegenübergestellt, das (wie die Geschichte der Philosophie
lehrt) zur Unterscheidung zwischen der subjektiven Wahrnehmung
und dem objektiven Wesen der Dinge geführt hat. Das
objektive Wesen wird von der modernen Naturwissenschaft auf die
Größenbeziehungen der räumlich ausgedehnten und zeitlich sich


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