Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 394
(PDF, 214 MB)
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394 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1909.)

zu bedenken, daß der Fernwirkende, obschon er mit der
Außenwelt auf supernormale Weise in Verbindung steht,
doch von seinen Traumideen beherrscht bleibt, so daß sieh
sogar, wie beim Schlafwandler, die perzeptiven Fähigkeiten
♦in einem eigentümlichen Abhängigkeitsverhältnisse von ihnen
befinden, die Traumideen aber von seinem Monoideismus
abhängen. —

Ein anderer Umstand, den die beiden ersten Geschichten
miteinander gemein haben und auf den der Berichterstatter
der ersten Geschichte großen Nachdruck legt, weil er darin
einen triftigen Beweisgrund für die von ihm vertretene Ansicht
zu erblicken glaubt, ist der, daß der Perzipient nach
gepflogener Unterredung mit dem Phantom, es wieder weiter
von dannen schreiten sieht, was nach der von mir befürworteten
Hypothese sich einfach dadurch erklären würde,
daß, wenn der Traum des Fernwirkenden durch irgend
einen störenden Einfluß, den er entweder direkt oder indirekt
durch das mit ihm solidarisch verbundene Phantom
erfährt, plötzlich abgebrochen wird, das Phantom verschwindet
, und im Falle sein Traum einen ungestörten Verlauf
nimmt, das Phantom, vorausgesetzt, daß es der Traumhandlung
entspricht, sich auf gewöhnliche Weise entfernt.

Die dritte von Daumer erzählte Spukgeschichte unterscheidet
sichTrTmancher Hinsicht von den beiden vorhergehenden
.

Während sich in den beiden ersten Fällen die Fernwirkung
auf eine einzelne Person richtet, nimmt sie sich
in letzterer eine Ortliehkeit zum Ziele, was jedenfalls davon
herrührt, daß ersternfalls der posthume Monoideismus des
Agenten mit einer bestimmten Person, letzterenfalls mit
einer bestimmten Ortliehkeit in enger Beziehung stand;
und während sich die fernwirkende Kraft in den beiden
ersten" Fällen in einer einmaligen Wirkung erschöpfte, setzten
sich im letzten die Spukwirkungen durch lange Zeiträume
hindurch fort, was seine Erklärung darin finden mag, daß
die Realisierung der Monoideismen, um die es sich in den
beiden ersten Geschichten handelt, nicht jene Schwierigkeiten
bot, wie jene in der letzten. Soweit die größere
Kraftentfaltung, die sich in den Phänomenen dieses Spukes
kundgibt, nicht auf den vorerwähnten Umstand zurückzuführen
ist, mag sie darin begründet sein, daß der sie veranlassende
Monoideismus einer hochgradigen Erregung der
Gemütskräfte seinen Ursprung verdankte, wie es ja auch
im Falle des Franz von Assisi einer glühenden Phantasie
bedurfte, um in ihrer abnormen esoneuralen Tätigkeit die
seltsame Umgestaltung in seinem Organismus hervorzubringen.


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