Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 422
(PDF, 214 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0426
422 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1909.)

Nachträgliche
Osterbetrachtungen eines Okkultisten.

Von Assessor M. K. in S.

Am heurigen Osterfeste wohnte ich in einer Kirche M/s
einem Gottesdienste bei und fühlte mich durch die frische,
natürliche Art des Predigers, die sich fern hielt von jenem
erhabenen, aber langweiligen Kanzeltone, sehr sympathisch
berührt. In die Mitte seiner Betrachtungen stellte er das
Auferstehungswunder, die Hauptsäule des Christentums,
und suchte etwaigen Zweifeln an der objektiven Realität
desselben, die ja heute an der Tagesordnung sind, zu
begegnen.

Es liegt mir fern, hier auf diese Beweise, die ja doch
keine apodiktischen Beweise sind, näher einzugehen. Sie sind
jedem ernsten Christen zur Genüge bekannt. Als Okkultisten
interessierte es mich, daß der Prediger in nicht gewöhnlicher
Weise die Erklärung des auferstandenen Christus
als einer Geister- oder Gespenstererscheinung in den Kreis
seiner Betrachtungen zog. Er wies jedoch diese Erklärung
zugunsten der leiblichen Auferstehung, d. h. des wieder
lebendig gewordenen Leichnams Christi zurück mit den
Worten: „Ein Geist kann nicht reden, ein Geist kann nicht
essen und trinken, wie es der Auferstandene in Gemeinschaft
mit seinen Jüngern tat" Hierbei stützte er sich offenbar auf
den Bericht im Lukas-Evangelium Kap 24, wo Jesus, nachdem
er zwei Jüngern auf dem Wege nach Emmaus erschienen
war, im Kreise der zwölf Jünger auftritt, sich
durch Vorzeigen seiner durchbohrten Hände und Füße
identifiziert und schließlich zu essen verlangt. Vers 42
gen. Kap. heißt es dann: „Und sie legten ihm vor ein Stück
von gebratenem Fisch und Honigseim. Und er nahm's und
aß vor ihnen/ Den Gedanken der erschrockenen Jünger
(Gedankenübertragung), daß sie es mit einem Geiste zu tun
hätten, weist er selbst zurück mit den Worten: „Ich bin's
selber; fühlet mich und sehet; denn ein Geist hat nicht
Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe/ —

Von okkultistischer Seite ist oft. auf die Analogie hingewiesen
worden, die besteht zwischen der Ercheinung des
auferstandenen Christus und den sog. Materialisationen in
spiritistischen Sitzungen.*)

*) Am geistvollsten und überzeugendsten von Hofrat Prof. Max
Seiling in seinem vielgelesenen Buche: „Die Kardinalfrage der
Menschheit41 (Leipzig, O. MijUe). Vgl. unseren Abdruck seiner
Grundgedanken im Aprilheft 1908, S. 207ff.: „Die Auferstehung
Christi im Lichte der okkultistischen Forschung.* — Bed.


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