Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 425
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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M. K.: Nachträgliche Osterbetrachtungen eines Okkultisten. 425

widersprechen scheint; denn obgleich ich mich seit 10 Jahren
mit okkultistischer Literatur befasse, entsinne ich mich
keines Berichtes über Materialisationen, der ein Gleiches
erwähnen würde.

Damit ist ja noch nicht gesagt, daß einem materialisierten
Geiste das Essen und Trinken unmöglich sei. Es
käme jedenfalls auf den Versuch an und ein solcher Versuch
ist eben noch nicht gemacht worden. Gelänge ein
solcher Versuch und verschwände die genossene Speise zum
Schlüsse mit dem Phantom dem Auge völlig, so würden
wir hierin nur eine Transformation der Materie zu erblicken
haben, wie sie in anderer Form in spiritistischen Sitzungen
nichts Ungewöhnliches sein soll.

Die Materie muß sich ja in solchen Sitzungen eine
derart souveräne Behandlung gefallen lassen, daß man es
vollkommen versteht, wenn einem Materialisten alter Schule
beim Lesen solcher Berichte die Haare zu Berge stehen.
Seine geliebte Materie, die Mutter aller Dinge, für ihn das
einzig Reale auf Erden, verschwindet hier und erscheint
wieder nach Wunsch und Willen völlig unbeständiger Wesen.

Nachdem wir heutzutage durch die Erforschung der
strahlenden Substanzen gelernt haben, daß die materiellen
Elemente keineswegs etwas Unwandelbares darstellen, daß
das bis jetzt für unteilbar und beständig gehaltene Atom
sich in Kräfte elektrischer Natur, sogenannte Elektronen
und Jonen verflüchtigt, die mit der Geschwindigkeit des
Lichtes den Raum durchschwirren, sind wir dem Verständnis
solcher Transformationen der Materie schon bedeutend
nähergerückt.

Wir sind heutzutage berechtigt anzunehmen, daß alle
Materie aus einem System von Kräften besteht, und die
alte Vibrationstheorie, die ein Gleiches behauptete, feiert
heute ihre wissenschaftliche Auferstehung.

Kräfte sind wandelbar: mechanische Kraft verwandelt
sich in Licht, Wärme, Elektrizität, Magnetismus und umgekehrt
. Alle diese Energieformen stellen nur sinnlich
wahrnehmbare Modifikationen einer unsinnlichen Urkraft
dar. Weshalb soll sich die Materie, die offenbar weiter nichts
int als ein kompliziertes System von Kräften, nicht au<?h in
Kräfte umwandeln lassen, die sich unserer beschränkten
sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit entziehen ?

Das einzig Reale ist nach alle dem die Kraft. Der
Stoff ist nur eine Erscheinungsform der universalen Kraft.
Unsere materielle Welt ist ein System mehr oder weniger
gebundener Kräfte, die sich nach Umwandlung, nach Befreiung
sehnen. Der Mensch, der Herr dieser Welt, ist


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