Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 429
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Kniepf: Über das Musik-Medium Nydia.

429

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Über das Musik-Medium Nydia,

von dem die „Psych. Stud.* schon im Maiheft er., S. 319
berichteten, schreibt Dr. St. im „Rigaer Tageblatt* vom
6. Mai er. (Nr. 102, Beilage):

„Die heutige, im Banne extrem-materialistischer Theorien
steckende „Bildung" im Verein mit einem Spezialistentum,
das jede Erscheinung, jede Erfindung und Entdeckung nur
nach ihrer in Geld umzusetzenden und abzuschätzenden
Verwertbarkeit beurteilt, hat manches der Vergessenheit
anheimfallen lassen, was vor gar nicht so langer Zeit eifrig
durchforscht wurde und weiterer systematischer Forschung
würdig gewresen wäre. Erinnert sei an die Studien des zu
Anfang des vorigen Jahrhunderts lebenden Arztes Dr. med.
GL H. Schubert über die „Ganglienseele", die Psyche des
unabhängig vom System der Gehirn- und Rückenmarknerven
wirkenden, mit jenem nur lose verbundenen sympathischen
Nervensystems und über den Zusammenhang
dieser „Ganglienseele" mit den merkwürdigen, vielfach noch
unerklärten Phänomenen des Somnambulismus. Schubert
stützte sich zum Teil auf den Hallischen Physiologen und
Kliniker Reil, der in seinem „Archiv für Physiologie* alle
Phänomene des Schlafs und der mit ihm verwandten
Zustände auf die Tätigkeit des Ganglien Systems zurückführte
, das in solchen Schlafzuständen vor dem Cerebral-
system vorherrscht. Der der heutigen „Wissenschaft* eigene
Hochmut gegenüber dem Wissen früherer Zeit hat denn
auch dazu geführt, daß einesteils der Beachtung und dem
Studium wissenschaftlicher Forscher durchaus würdige Erscheinungen
meist als „unwissenschaftlicher Aberglauben*
und „Schwindel* abgetan wurden, und daß anderenteils sich
häufig unlautere Elemente mancher Kenntnisse bemächtigten
und tatsächlich auch vielem „Schwindel* den Boden ebneten.
Erst in allerletzter Zeit scheint in wissenschaftlichen Kreisen
ein Wandel Platz greifen zu wollen, da man sich dem Eindruck
von Tatsachen, selbst wenn sie nicht ins „System*
passen, schließlich nicht gut entziehen kann.*)

*) Das betreffende Buch von Schubert ist „Die Symbolik
des Traumes"; der obige Berichterstatter, Herr Dr. St., kennt
aber diese Theorien, wie er mir brieflich unter Zusendung dieses
Artikels noch besonders mitteilt, aus meiner Abhandlung: „Die*


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