Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 439
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

439

Anästhetikum frei wird. Die Schraube wurde nun gedreht,
und die Patientin ging allmählich in den gewöhnlichen Zustand
von Unbewußtsein über. Fünf Zähne wurden ausgezogen
und die Patientin erwachte, ohne die geringsten
Schmerzen während der ganzen Operation empfunden zu
haben. Erst nachdem die junge Dame das Zimmer verlassen
hatte und der Apparat für einen anderen Patienten
wieder bereitgestellt wurde, entdeckte man, daß die mit
Äthylchlorid gefüllte Kapsel infolge irgend eines Zufalls
nicht zerbrochen war: der Zustand des CJnbewußtseins der
Schmerzempfindung war also lediglich durch Selbsthypnose
— die Einbildung der Patientin — bewirkt worden. Der
Glaube, daß ein schmerzlos machendes Mittel wirklich angewendet
worden sei, hatte sich ihren Gedanken so stark
eingeprägt, daß sie einzig und allein infolge eigener hypnotischer
Suggestion tatsächlich nichts empfand. — Ein ähnlicher
Vorfall, der deutlich die seelische Macht der
Vorstellung schon bei Tieren beweist, wird (laut
Nr. 5 des „Tier- und Menschenfreundtf vom Mai er.) aus
Paris berichtet. In das medizinische Laboratorium des
Professor X. wurde kürzlich zu Versuchszwecken ein kleines
Hündchen geführt. In eine Ecke des Zimmers gekauert,
sah das arme Tier dem schrecklichen Schauspiel zu, wie
vor ihm zehn seiner Rassengenossen unter den fürchterlichsten
Qualen zu Tode gemartert wurden. Jetzt kam die
ßeihe an das kleinste Opfer. Es wird auf den Tisch gehoben
, in die Folter gespannt: da auf einmal — was soll
das bedeuten? — rührt es sich nicht mehr. Die Assistenten
treten herzu, man untersucht den Puls, es ist tot!
Das arme Geschöpf, das mit angesehen hat, was mit den
anderen Hunden geschehen war, hatte die Angst getötet.
Prof. X. soll dabei ein menschliches Rühren empfunden
und erklärt haben, er werde sich nie wieder mit einer derartigen
Vivisektion beschäftigen.

e) Astrologisches. Wirklicher Geheimer Admiralitätsrat
Prof. Dr. G. von Neumayer ist am 25. Mai er*
morgens in seinem Heimatort Kirchheimbolanden gestorben*
Zu seiner „Neigung zum Abenteuerlichena, von der eines
der vielen Zeitungsreferate anläßlich seiner zahlreichen
Forschungsreisen spricht, gehörte aber auch die stille
Neigung zur Astrologie. Das war in Hamburg bekannt,
und man machte sich — ich glaube, es war anläßlich seines
25 jährigen Jubiläums als Organisator und Leiter der
deutschen Seewarte — den Scherz, ihm in einem biographischen
Artikel des „Hamburger Fremdenblatts * auch das
Horoskop zu stellen. Er war am 21. Juni 1826 geboren.


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