Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 442
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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442 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1909.)

tete Degeneration beim Nichtgebrauch von Funktionen, die Hebung
der Qualität durch Übung, die Reaktion auf mechanische oder auf
Lichtreize u. dgl. sind als spezifische Lebensäußerungen anzusehen;
daneben aber gibt es „zahllose Vorgänge, auf welche unsere Erfahrungen
an unbelebtem Stoffe sofort und in vollster Allgemeinheit
anwendbar sind11. Als Lebenseinheit kann nicht die Zelle
gelten, sondern erst als deren Urbestandteil ein kleinstes Wesen,
das von verschiedenen Forschern als Plastidul, Oemma, Plasom,
Idioblast, hier kurz als Biont bezeichnet wird: ein „organisches
Ferment11. Das Triebwerk des Lebens besteht in dem „ energetischen
Kreisprozeß* dieser Bionten — der Aufnahme von Energie aus der
Ernährungssubstanz, deren allmählichem Verbrauch und der Wiederaufnahme
neuer Energie. Diese dient zu einem Teil dem Abbau
der Nahrung, zum anderen der Entwickelung des Organismus; das
gesetzmäßige Verhältnis zwischen beiden heißt der Wachstumsquotient
, jßas relative Wachstum geschieht mit um so größerer Geschwindigkeit
, je kleiner das Tier ist; dabei ist die zur Verdoppelung
des lebenden Gewichts verschiedener Tiere aufgewendete Kraftsumme
— sie mögen rasch oder langsam wachsen — in Kalorien
ausgedrückt, angenähert die gleiche; nur bei den Menschen (eine
beachtenswerte Sonderstellung!) beträgt sie das siebenfache. Eine
weitere Bevorzugung des Menschen ist dadurch gegeben, daß seine
lebendige Substanz eine viermal so große Lebenszähigkeit besitzt, als
die ihm sonst nahestehenden Säuger, daß er sich also einer erstaunlichen
Langlebigkeit erfreut. Wernekke

Kraft und Stoff im Lichte der neueren experimentellen Forschung.
Monismus oder Dualismus? Von Prof. P. Joh. Müller, Zwickau
i. S. Leipzig, J. A. Barth. 1909 (63 S. gr. 8°. Preis M. 1.20).
Trotz des ähnlich lautenden Titels ist dies Schriftchen von dem
vorher besprochenen Buch nach Absicht, Inhalt und Darstellungsweise
durchaus verschieden. Die Absicht ist angedeutet durch die
Frageform des Nebentitels. Es soll nämlich die Unhaltbarkeit jeder
monistischen Naturerklärung — nicht bloß der Häckel'schen — dargetan
und „der Dualismus als erfahrungsgemäße, auch experimentell
leicht zu begründende Weltanschauung* vorgeführt werden. Zur
Begründung werden die Lehren der Stereochemie und der kinetischen
Gastheorie herangezogen, der letzteren jedoch auch Mängel
vorgeworfen. Dann soll der Ätherdruck die wahre Ursache aller unwillkürlichen
, mechanischen Bewegungen sein, der Äther in positive
und negative Elektronen spaltbar sein und „durch Vereinigung positiver
Elektronen zu einem Ganzen infolge des im Äther herrschenden
Ballungsdrucks" sollen körperliche Atome gebildet werden. So
klar, wie ihm selbst sein „physikalisch-chemisches" Weltbild erscheint
, vermag es der Verf. dem Leser nicht zu machen; ganz mißglückt
ist seine Handhabung mathematischer Formeln.

Wernekke.

Die Macht der Vererbung und ihr Einfluss auf den moralischen und
geistigen Fortschritt der Menschheit von Ludwig Büchner. Zweite
Auflage. Leipzig, Alfred Kröner Verlag, 19u9. 75 S. 8°. Preis
IM.

Die Frage nach der Macht der Vererbung oder Erblichkeit
hängt mit den tiefsten philosophischen. Fragen zusammen. Ihre
höcnste Bedeutung gewinnt sie m der Übertragung auf den leiblichen
und geistigen Fortschritt der Menschheit. Da erscheint die
Erblichkeit als Gesetz, die Nichterblichkeit als Ausnahme, da erregt
nicht das Dasein, sondern das Fehlen erblicher Eigentümlichkeiten
unser Erstannen. Was wir moralischen Instinkt, angeborenes


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