Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 457
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Die Phantome der Toten. • 457

nun in ihr Zimmer geschafft." Ich war sehr betroffen;
es war das erstemal, daß ich mich in der Nähe eines
Leichnams befand und ich wünschte sofort die Wohnung
zu verlassen. Mehrere Freunde boten uns liebenswürdig
ihre Gastfreundschaft an; aber mein Gatte wollte nicht,
er sagte, mein Schrecken sei unvernünftig, es sei unfreundlich
auszuziehen, weil ein Mitglied im Hause gestorben
sei usw. Kurz wir blieben.

Ich verbrachte den Tag bei dem Schwager und in
Gesellschaft der Nichten. Wir kehrten in das Hotel
zurück, um uns schlafen zu legen. Ich war wie gewöhnlich
sofort eingeschlafen. Mitten in der Nacht wache
ich ohne besonderen Grund auf und sehe deutlich am
Fußende des Bettes einen alten Herrn mit dickem Gesichte
und lächelnd stehen. Er hielt seinen Hut in der
Hand. Er trug himmelblaue Kleidung von altem Schnitt,
mit Metallknöpfen, helle Weste und helles Beinkleid. Je
mehr ich ihn betrachte, desto deutlicher unterscheide ich
die kleinsten Einzelheiten in Gesicht und Kleidung. Ich
war nicht sehr erschrocken; nach einiger Zeit versuchte
ich die Augen für ein oder zwei Minuten zu schließen;
als ich sie wieder öffne, war der Mann verschwunden.
Bald darauf schlief ich wieder ein. Am nächsten Morgen
beschloß ich, niemand etwas zu sagen, bis ich eine meiner
Nichten gesprochen hätte, um zu erfahren, ob nicht
zwischen der Erscheinung und dem Dr. II... . eine Ähnlichkeit
bestehe. Ich traf meine Nichte Mary Copeland,
als sie aus der Kirche kam, und fragte sie sofort: TSieht
der Dr. B.. . . . nicht aus wie ein alter Mann, mit dickem
Gesicht, lächelnd usw.?* Sie bebte vor Erstaunen: „Wer
kann dir das gesagt haben?44 rief sie; „wir sagten wirklich
, daß er mehr einem Bauer gliche, als einem Doktor.
Wie seltsam, daß ein Mann mit vulgärem Aussehen ein
so schönes Geschöpf- als Tochter hat!" — So sind die Tatsachen
. Der Leichnam der alten Dame lag in dem
Zimmer, das sich unmittelbar unter unserem Gemach befand
. Was mich am meisten wundert, ist, daß ich
so wenig erschrocken bin und einige Augenblicke später
wieder einschlafen konnte." (Gezeichnet Mrs. Bacchus.)
Im vorliegenden Falle, bemerkt Bozzano, ist die Erklärung
der Perzipientin am wichtigsten, daß sie niemals
den verstorbenen Dr. R . . . . gesehen hat und keine Idee
von dem Aussehen des Doktors hatte. Man könnte hier die
objektive Eealität der Erscheinung zugeben. Signor Bozzano
fügt aber auch eine Erklärung bei, welche man, wie er
meint, nicht zurückweisen darf, obschon sie sehr willkürlich


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