Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 467
(PDF, 214 MB)
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Kaindi: Einige Fälle von Krystall-Vision

467

Nachtrag.

Offener Brief an Dr. Paul Joire über ein Experiment

in Krystall - Vision.

Geehrter Herr! Sie werden gestatten, daß ich mir
über Ihre der Gesellschaft zu Lille gemachte wichtige Mitteilung
einige Aufklärungen von Ihnen erbitte, welche zur
Vervollständigung des in den „Annalen* gegebenen Berichtes
dienen können.

„Am Montag," sagen Sie, „erzählte mir L. von dem
Besuche, den sie Sonntags gemacht hatte, und ich kann
nicht ersehen, daß sie irgend welche Nachforschungen anstellten
, um ihre Erzählung zu bestätigen. Ohne die Ehrlichkeit
der Versuchsperson im geringsten in Zweifel zu
ziehen, scheint mir die erste Erklärung, die sich darbietet,
diese zu sein: Kann nicht L. am Sonntag einen zweiten,
dem^ersten ähnlichen Traum gehabt haben? Kann sie
nichtT von selbst in Schlaf verfallen sein und (kann sie nicht)
darin die im Krystall geschaute Szene wiederholt haben?
„L./ sagen Sie, „schien die Phrasen, welche sie gehört
hatte und die ich zur Zeit des Experimentes sorgfältig
niederschrieb, vollständig vergessen zu haben" (d. h. das
Medium wußte im Zustand A nicht, was ihm im Zustand
B widerfahren war). „Obsehon sie alles, was sie gesehen
hatte, ganz richtig beschrieb, war ich doch genötigt, sie genau
auszufragen, um sie zu veranlassen, das Gespräch zu
wiederholen."

Der stenographische Bericht der Fragen und Antworten
würde uns in den Stand setzen, dieses Experiment eingehend
zu erörtern. Mögen nicht die letzteren durch die
ersteren suggeriert (eingegeben) worden sein? Ist es nicht
sogar möglich, daß die im Zustand A an L. gestellten
Fragen sie veranlassten, in den Zustand B überzugehen, ohne
sich dieser Tatsache bewußt zu werden? Wir wissen, daß
ein Wort bisweilen hinreichend ist, um den Ubergang von
einem Zustand in einen anderen zuwege zu bringen. Oder
ferner ist: es unmöglich, daß L. in Ihren Gedanken die Antworten
gelesen hat, welche sie gab und welche die in der
ersten Sitzung gehörten Phrasen waren?

Zweite Hypothese: Der Besuch fand wirklich statt.
Sie sagen : „Der .Gedanke an den Besuch bei dem Verwandten
, den sie etwa ein Jahr nicht gesehen hatte, hätte
zur Zeit des Experimentes im Bewußtsein des Subjektes
sein können.* Durch den Krystall wird sie mit der Seele
des Verwandten in telepathischen Rapport gesetzt. Sie erfährt
etwas Unbestimmtes über die beabsichtigte Reise, da-

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