Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 472
(PDF, 214 MB)
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472 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 8. Heft. (August 1909.)

Gatten, Verwandte in allen Graden wiedersehen; sie werden
sich in der Gegenwart eines alliebenden Vaters wiederfinden
.tf Ferner, als Goethe 1830 in Dornburg war, verabschiedete
er sich von seinem Gastgeber Sckell mit den
(in meiner Schrift noch nicht mitgeteilten) Worten: „Das wird
wohl das letzte Mal gewesen sein, daß ich Sie besucht
habe . . . Dort oben finden wir uns wieder.44 Außerdem
finden sich mancherlei Andeutungen an den Gedanken des
Wiedersehens. So schließt z. B. ein (im März 1824) an
Zelter geschriebener Brief mit den Worten: „Hüben wie
drüben Dein Getreuer/

Endlich möchte ich nicht unterschreiben, daß Goethe,
wie Dr. Bode meint, den „christlichen Auferstehungsglauben
nie (nach der Kindheit) hatte.44 Sagt er schon in den
Noten zu den „Geheimnissen44 (1816): „So läßt sich leicht
voraussehen, daß die durch den Ostertag besiegelte ewige
Dauer erhöhter menschlicher Zustände auch hier bei dem
Scheiden des Humanus sich tröstlich würde offenbart
haben,4* — so nennt er bei der Besprechung von ManzonPs
Hymnen (Auswärtige Litteratur 1819) die Auferstehung das
„Grundergebnis der christlichen Religion, das eigentlichste
Evangelium". Man könnte hierzu den Kopf schütteln,
wenn Goethe, was ich zur Bekräftigung meiner Auffassung
hinzufügen muß, nicht auch sonst An Wandlungen von Wunderglauben
gehabt hätte. Er verrat den geheimen Zug seines
Herzens schon, wenn er den Wunderglauben Jung-Stilling's
„unangetastet" läßt; er erzählt mit durchaus frommem Sinn
die Geschichten des hl. Filippo Neri und des hl. Bochus;
er berichtet wiederholt von plötzlichen Heilungen; er
bringt das Wunderbare am Schluß der Novelle zur Geltung
, insofern der Knabe durch die Verniittelung höherer
Wesen vom Löwen verschont wird; und, was die Hauptsache
ist, er respektiert auch andere biblische Wunder.
(Man vergleiche, was über das Zungenreden in „Zwo wichtige
biblische Fragen44, was über die Sakramente der katholischen
Kirche im 7. Buch der Selbstbiographie und was in
den Bildergalerien der pädagogischen Provinz der „Wanderjahre
" über Wunder und Gleichnisse gesagt ist.) Bezeichnend
ist auch das gegen Falk fallen gelassene Wort: „Die
Mysterien, besonders die Dogmen der christlichen .Religion,
eignen sich zu Gegenständen der tiefsten Philosophie.a
Und gar der Eosenkreuzer Goethe! Der würde die Auf-
erstehung erst recht nicht rationalistisch gedeutet haben.*)

*) Vermutlich kam dieser letzte Absatz Dr. Bode zu sehr in
die Quere. Der Herausgeber der „Stunden mit Goethe* glaubt
nämlich in seinen Schriften „Goethe's Lebenskunst" und „Goethe's


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