Freiburger historische Bestände - digital

Literaturbericht

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einschlägigen Vorkommnisse in christlichen Volkskreisen und Sekten
überblickt Höchstens kann es sich fragen, ob der instinktive „Geschlechtskult
von Phallus und Kteis4 wirklich alles erklärt, doch
was uns in dem geheimnisvollen Gebiet okkulter Phänomene entgegentritt
, bleibt nach des Verf. eigenem Schiuliwort das Liebesbegehren
selbst in seinem tiefsten Grunde ewig okkult. Verf. gibt in anschaulicher
Schilderung uns einen Einblick in die psychologischen
Bedingungen des Priestertums, der Zauberei und geschlechtlich gefärbter
Andachtsübungen; er führt uns weiterhin in die mittelalterliche
Sexualmystik, die bisher noch nicht genügend beachtete Sexualmagie
und das Gebiet des triebartig zum Pervers-Dämonischen drängenden
Hexenwahns ein mit seinen unsauberen Visionen und seinem
grotesken Glauben an die Möglichkeit fleischlicher Vermischung des
Menschen mit teuflichen Geistwesen, den „Inkuben* und „Sukkuben*,
und verweilt dann speziell bei den sexuell-okkulten Volksbräuchen
aller Zeiten, die sicn in manchen abergläubischen Formen bis ins
moderne Großstadtleben hineinziehen. Wir werden näher bekannt
mit den Mysterienkulten und religiösen Geheimbünden des klassischen
Altertums, mit den schauerlichen Zeremonien afrikanischen
und indianischen Götzcndiensts, mit den Kultbünden der australischen
Welt, mit den schwarzen Messen des Satanismus, den mesmerischen
Sitzungen des 18. Jahrhunderts and den Schwärmerkonventikeln,
sowie den spiritistischen „Se*ancentf der Neuzeit. Überall gleicht
der religiöse Erregungszustand dem sexuellen auf ein Haar und
veranlaßt wie dieser eine Urukehrung alles Gewohnten und Normalen.
Eine gänzliche tIberwindung des Sexuellen — des wichtigsten, ja
eigentlich bewegenden aller Lebensmomente — gibt es nicht, höchstens
kann es vergeistigt und seine Alieinherrschaft gebrochen werden.
In Summa: eine kulturgeschichtlich bedeutsame Arbeit, deren Wert
durch einige unbedeutende Versehen nicht beeinträchtigt werden
kann. (Wir notierten für den Fall eines späteren Neudrucks u. a.:
S. III Liebault st. Li^bault, S. 4 Dämone st. Dämonen, S. 42 Sybillen
st. Sibyllen, S. 63 Pierre st. Pierre, S. 99 Dyonisien st. Dionysien,
S. 125 Province st. Provence, S. 127 ßourgnignon st. Bouiguignon,
S. 189 metaphystisch st. metayphysisch, S. 279 Dyonisien st. Dionysien,
S. 290 Eelique st. Eeliquie, S. 327 Lokians st. Lukians, S. 338 einer...
Bewegungen st. Bewegung.) Druck und Papier machen dem neuen
»Leipziger Verlag* alle Ehre. Fritz Freimar.

Zeitschriftenübersicht.

Zeitschrift für Spiritismus und verwandte Gebiete. Leipzig, 0. Mutze.
13. Jahrg. Nr. 1—20 [Übersicht der größeren Aufsätze]: Wiedereinführung
der Lehre vom Geist in die Volkseele durch Vermittelung
der Schule. — Okkulte Phänomene im Pfarrhause zu G. in Franken
(aus „Psych. Stud.u). — Die Anschauung als Quelle von Intuition und
Denken. — Die Macht des Willens. — Die Augendiagnose, eine
bisher unbeachtete Fundgrube des Okkultismus. — Kampf der
Sterbenden mit bösen Geistern. — Von der spiritistischen Bewegung
. — Eine Prophezeiung des Paracelsus. — Der preußische
evangel. Oberkirchenrat und der Spiritismus. (Offizielle Äußerung,
daß „spiritistische Anschauungen und Betätigungen mit gesundem
evangelischen Christentum nicht vereinbar sind/) — Lombroso
über die Psychologie der Erdbebenkatastrophe. — Dilettantismus
und Geisterphotographien. — Beitrag zur Lösung der Wesensfrage
des animalischen Magnetismus. — Zur Philosophie und Ästhetik
der Ehe. — Schicksalsgesetze. —- Die Exteriorisation des Astralkörpers
. — Aberglaube oder Wissenschaft? — Die begründete