Freiburger historische Bestände - digital

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Peter: Die kleine Stasia. 507

Medium, einer Einladung Mr. Richens gefolgt und anfangs
März d. J. nach Paris gegangen. Dort fanden in Gegenwart
von Prof. Eichet, Maxwell, de Vesme und Mme. Curie
eine Reihe Sitzungen mit dem neuen Medium statt, welche
im ganzen gut verliefen. Da traf ein Zwischenfall ein,
welcher für Dr. Ochorowicz sehr peinlich war. Die „kleine
Stasia44 hatte offenbar wieder einen ihrer bekannten und
nicht immer gut angebrachten Streiche gespielt: man fand
in dem Karton, durch welchen die Somnambule las, ganz
deutlich einen Nadelstich, von innen nach außen angebracht,.
Das Loch war vorher nicht vorhanden. Übrigens Befand
es sich seitwärts und nicht vor den Augen des Mediums.
Um die Wiederholung solcher Scherze zu verhindern, beschloß
Dr. Ochorowicz, dem Medium mit gewohntem Freimut
zu sagen, daß man es infolge jener Entdeckung in
Verdacht habe, zu betrügen. Die Wirkung auf das arme
Geschöpf war furchtbar. Allein, wie wir sehen werden,
brachte der moralische Chok, der das ganze Wesen des
Mediums in seinen Tiefen aufwühlte, ein wunderbares Resultat
. „Das Unbewußte des Mediums,44 sagt Dr. Ochorowicz
, „machte eine große Anstrengung, um ein außergewöhnliches
Phänomen zu erzeugen.44

Einige Tage später machte sich die „kleine Stasia" daheim
durch Klopftöne bemerkbar und teilte mit: „Ich
will mich photograf liieren. Bereitet die
Apparate vor. Richtet sie gegen die Mitte
des Zimmers. Einstellung auf zwei Mete r."
Auf weitere Fragen erklärte sie, daß sie weder Magnesium,
noch das Medium hierzu, brauche! Man kam ihren 1
Weisungen nach, stellte die Apparate in das Zimmer des
Mediums und ging zu Tisch. Gegen Ende der Mahlzeit «
bemerkte Dr. Ochorowicz ein leichtes Zittern im Tisch und
Mlle. Tomczyk sagte ihm, daß sie von der Kleinen am \
Kleid gezupft werde. .... „sie muß wütend sein." Im •
Zimmer angelangt, erhielten Dr. Ochorowicz und das
Medium mittels Klopftöne die Mitteilung, daß das Zimmer- , J
mädchen in das Zimmer gekommen sei und dadurch das j^*v r*
Experiment verhindert habe. „Noch ein zorniger Schlag," jrt<te*;
erzählt der Gelehrte, „und dann nichts mehr." Dr. Ocho- \ ' tf
rowiez ließ das Zimmermädchen kommen tund stellte fest,
daß es tatsächlich während der Mahlzeit im Zimmer war,
um das Bett zu richten. Sie habe eine kleine Lampe getragen
und dann, da sie die Apparate in der Mitte des
Zimmers bemerkte, das Gemach schnell wieder verlassen.
Das Medium war sehr niedergeschlagen und für den Rest
des Tages in trauriger Stimmung.

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