Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 515
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Experimentelle Untersuchungen über Phantome Lebender. 515

auch die größeren Gegenstände, aber sie sehen die kleinen
Dinge unf Sachen ni<fht, die man ihnen zeigt Wenn man
z. B. Mme. Lambert eine Uhr zeigt, sagt sie: „Ich sehe
nichts, aber da ich ein Ticktack höre, begreife ich, daß es
eine Uhr ist* Zeigt man ihr einen Gegenstand, der kein Geräusch
macht, so ist es ihr nicht möglich, ihn zu erkennen.

2. Das Gehör. Das Gehör ist der feinste und
zarteste Sinn des Phantoms, das Töne auf eine viel größere
Entfernung noch vernehmen kann, als dies bei dem physischen
Körper gewöhnlich der Fall ist. Alle entdoppelten
Personen hören ausnahmslos sehr gut, während der physische
Körper absolut nichts hört. Einige Beispiele wurden
schon in den früheren Berichten erwähnt. Interessant sind
folgende neue Fälle:

1) Mr. Durville wollte feststellen, ob das Phantom ein
leichtes Geräusch hört, auch wenn seine Aufmerksamkeit
auf einen anderen Gegenstand gerichtet ist. Er stellt seinen
Fauteuil vor den Schreibtisch und legt eine Uhr auf den
Stuhl, der wenigstens fünf Meter von der Versuchsperson
entfernt ist. Dann beschäftigt er letztere mit dem Versuch,
Klopf töne zu erhalten, was gelingt. In einem gegebenen
Augenblick bittet er das Phantom, sich auf den Fauteuil zu
setzen und nun zu sagen, ob es auf dem Schreibtisch irgend
etwas Auffälliges bemerkt. Nachdem sich das Phantom
dort gesetzt hatte, sagt «Therese (die Versuchsperson):
„Mich interessiert nichts auf Ihrem Schreibtisch, aber ich
höre das Ticken einer Uhr." Auf die Frage, wo die Uhr'
sei, sagt Therese: „Ich sehe sie nicht, aber ich höre sie
sehr gut." Nach einigem Suchen sagt sie: „Die Uhr ist
nicht auf dem Schreibtisch; es ist drollig, ich sitze darauf"
und sie fügt malitiös bei: „Ja, es ist drollig, für gewöhnlich
sind meine Ohren nicht dort."

2) Um zu prüfen, ob das Phantom auch fast unhörbare
Geräusche wahrnimmt, und um dieWirkung starker Geräusche
mit leichteren zu vergleichen, hielt man dem Phantom eine
Taschenuhr vor und wechselte dieselbe dann gegen eine
andere aus. Die Versuchsperson (Jane) erkannte sofort den
Austausch und bemerkte auch, daß „die zweite Uhr stärker
schlägt," was richtig war. Vorher hatte man noch einmal
festgestellt, daß Jane mit den physischen Ohren nach der
Entdoppelung absolut nichts hört. Hierauf kratzt Mr.
Durville mit den Fingernägeln heftig auf einem Brettchen.
— „Ich höre ein Geräusch," sagt Jane, „wie wenn man auf
einem Brett kratzt." Auf die Frage, ob das Geräusch stark
oder schwach sei, sagt Jane: „Ich höre es sehr gut; aber
es ist nicht stark.u Nun kratzt man ganz schwach, sodaß


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