Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 534
(PDF, 214 MB)
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534 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1909.)

liehen Systems während der mesmerischen und der sogen,
spiritualen Erscheinungen auffallend. Man sagt, daß es bei
den Somnambulen und den Medien die erste Bedingung
des Erfolges zur Erzeugung der Phänomene ist, daß die
Betreffenden sich absolut passiv verhalten und sich unbedingt
der Wirkung äußerer Einflüsse überlassen.

Endlich muß auch die Richtigkeit der volkstümlichen
Anschauung bezweifelt werden, daß nur im Schlafe eine
Ansammlung von Nervenfluid in den Gehirnlappen bestünde
und dem wachen Zustande der Verbrauch dieses
Fluids vorbehalten wäre. Besser scheint die Ansicht zu
sein, daß der geheimnisvolle Prozeß, welcher die Kräfte
des menschlichen Systems erneuert, konstant im Gange
ist sowohl während des Schlafes, wie während des Wachens.
Aber die Ergänzung entspricht nicht ganz der Anforderung
und so tritt während unserer wachen Stunden eine Verminderung
ein und in den Stunden des Schlafes eine Ansammlung
. Mit anderen Worten, wir können annehmen,
daß die Ergänzung regelrecht und konstant sowohl bei
Tag, wie bei Nacht stattfindet, wie in dem Falle des
ebenso wenig verstandenen automatischen Prozesses der
Assimilation. Die Anforderung zur Erneuerung der Kräfte
steht niemals gänzlich still und sie ist auch nicht völlig
regelmässig in ihrem Verlangen. Sie wechselt. Nach
einer gewissen Zeit ist der Vorrat an Kraft erschöpft;
während der verhältnismäßigen Untätigkeit im Schlafe wird
keine Anforderung gestellt und so kann die Menge des
Fluids wieder wachsen und sogar ein Uberschuß sich vor
dem Morgen ansammeln. Daß aber stets ein gewisser Vorrat
bleibt, beweist die Tatsache, daß wir, wenn hierzu gezwungen
, den Schlaf selbst für mehrere Nächte aussetzen
können. Allerdings rächt sich gewöhnlich diese Gewalttätigkeit
. Auch scheint es, daß das Gehirn ohne Nachteil
nicht mit Nervenfluid überladen werden darf, denn
es gibt Krankheiten, welche durch übermäßigen Schlaf verursacht
werden. Das Gehirn kann ferner Nervenkraft nur
in bestimmter Menge abgeben, denn heftiger Willenstätigkeit
folgt gewöhnlich in Bälde Erschöpfung und es wird
ßuhe notwendig, ehe eine zweite Forderung an den Kraftvorrat
ergehen kann. Auf welche Weise dieser Vorrat
aber ergänzt wird, durch welchen Vorgang im Gehirn diese
Aufspeicherung von Fluid oder der Kraft erreicht wird, die
das wundervollste aller Dinge ist und ohne welche der
Mensch weder einen Willen äußern, noch irgend ein Zeichen
von Intelligenz geben könnte, wer kann dies sagen? Ist
dieser geheimnisvolle Agent überhaupt nur eine Art jenes


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