Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 574
(PDF, 214 MB)
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574 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1909.)
der sich davor stellte, ersticht haben würde, wegzugehen,

Falle wird man bemerken, daß, obschon die Wahrnehmung
ihren Ursprung zentral im Geiste selbst hat und soga?
willkürlich hervorgerufen werden kann, sie bei alledem als
ein Eindruck empfunden wird, welcher auf das Sehorgan
in genau derselben Weise einwirkt, wie ein Bild, das von
einem Objekte auf die Retina geworfen wird; sie verschwindet
, wenn die Augen geschlossen werden oder ein
undurchsichtiger Gegenstand dazwischen kommt, und folgt
meistens den Gesetzen der Optik, weshalb streng genommen
auch diese Wahrnehmungen als real zu betrachten sind.

Ist es in Anbetracht dieser außergewöhnlichen Phänomene
nicht gestattet, anzunehmen*, daß gleichwie bei der
gewöhnlichen objektiven Gesichtswahrnehmung die von
einem Objekte kommenden lichtspendenden Ätherstrahlen
in Nervenenergie umgewandelt werden und sich von da an
vermittelst der kortikalen Nervenzellen der optischen
Nervenzentren in Eindrücke von Licht und Farbe umsetzen
, ebenso durch einen ähnlichen, aber umgekehrten
Vorgang Nervenenergie in Eindrücke von lichtspendendem
Äther zurückverwandelt werden könnte?

Daß der lebende Organismus fähig ist, Lichtstrahlen
zu erzeugen und auszusenden, dafür lassen sich einige der
niederen Lebensformen als Beispiele anführen .*) So finden
wir unter den Insekten den Glühwurm oder das Johanniswürmchen
(Lampyris splendidula), das nach Einbruch der
Dunkelheit mit seinem funkelnden Lichte unsere Hecken
schmückt, und wer in den Tropen gelebt hat, wird sich gewiß
der feurigen Fliegen erinnern.**) Es ist interessant zu
beobachten, wie das Licht, welches das Insekt ausstrahlt,
sich augenscheinlich unter der Kontrolle seines Willens
befindet, und wie diese Funktion unter dem Einfluß einer
Reizung gezeigt werden kann. Es scheint vernunftgemäß,
anzunehmen, daß wir es hier mit einem Fall von Verwandlung
der Nervenenergie in Licht zu tun
haben. Wenn die Elektronen in der Tat, unendlich kleine,
elektrisch geladene Partikelchen sind und Licht die Folge
einer periodischen Veränderung im elektrisch-magnetischen
Zustande dieser kleinsten Stoffteilchen ist, und wenn alle
Materie, belebte oder unbelebte, nicht nur diese Elektronen

*) Vgl. Maiheft er., 8. 288 ff. - Ked.

**) In den amerikanischen Tropen kommt der unter dem Namen
„Cucujo* bekannte Leuchtkäfer (Pyrophorus noctilueus) vor, de* in
der Regenzeit massenhaft herumfliegt.

um ihm nicht die Aussicht


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