Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 593
(PDF, 214 MB)
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v. Schnellen: Die Seelenlehre von Eduard v. Hartmann. 593

nehmen, der ein von jeder bewußten Vorstellung unabhängiges
Dasein hat und mit der Seele entweder in
Wechselwirkung oder in gegenseitiger parallelistischer Abhängigkeit
steht. Und schließlich kann man von den bewußt
seelischen Erscheinungen auf etwaige sie hervorbringende
vor - oder hinterbewußte seelische Tätigkeiten
zurückgreifen. Der erste Weg tiberschreitet wohl
die Grenzen des eigenen, jedem allein wirklich in der Erfahrung
gegebenen Oberbewußtseins (wie es die Annahme
anderer menschlicher oder tierischer Oberbewußtseine übrigens
auch schon tut!), hält sich aber doch noch im Reiche
des bewußt-Seins im allgemeinen. Der zweite Weg führt
aus dem eigenen, wie aus jedem anderen Bewußtsein hinaus
in das unbewußte Gebiet einer an sich daseienden
materiellen Außenwelt. Und der dritte endlich führt vom
Bewußtsein zurück in die unbewußten Tiefen der Seele, erweitert
also den Begriff des Seelischen über das Bewußte
hinaus und stellt diesem ein Unbewußtseeiisclies gegenüber.
Ob einer oder zwei oder erst alle drei Wege zusammen den
Erklärungsbedürfnissen genügen, das kann erst die weitere
Untersuchung ergeben. Wir beginnen also mit dem ersten
(86—87).

2. Die Unterbewusstseine oder das Kelativ-Unbewusste. *)

Wenn wir die gegebenen Empfindungen und Eni-
ptindungskomplexe zerlegen, so kommen wir von solchen,
deren Zusammensetzung dem Bewußtsein stets offen liegt,
allmählich zu solchen, deren Bestandteile nur noch bei
besonderer Aufmerksamkeit bewußt werden, und von diesen
ebenso allmählich wieder zu solchen, deren Zusammensetzung
sich dem Bewußtsein völlig entzieht. Und ebenso

*) Hier behandelt Hartmann zunächst in zwei Abschnitten zuerst
„Das Traumbewußtsein und die Halluzinationen41
(87—93) und dann den-„ So m n amb u 1 i s m u s und Mediumismus
(93—101). Dabei ergibt sich u. a. folgendes: Das gewöhnliche
Traumbewußtsein hat sein materielles Organ höchstwahrscheinlich
in den mittleren Hirnteilen, das somnambule
Bewußtsein des sogenannten „Hochschlafes" aber in noch tieferen.
Die Halluzination ist ein aus dem Traumbewußtsein in das wache
Bewußtsein hinübergetretenes Traumbild und unterscheidet sich von
der wirklichen Wahrnehmung nur dadurch, daß ihr die transszen-
dentale Beziehung auf eine mutmaßliche außerbewußte Ursache
fehlt, sodaß die reine Bewußtseinslehre auch hier wieder völlig vei-
sagt (98). — Im übrigen muß der Leser, wenn er mehr zu erfahren
wünscht, die betreffenden Abschnitte bei Hartmann selbst nachlesen.
Ich übergehe sie hier und wende mich gleich zu dem letzten,
wichtigsten Abschnitt dieses Teiles über „Die unterschwelligen
psychischen Phänomene" (101—108).


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