Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 604
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0608
604 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1909.)

zusammenhängt), daß eine Materialisation auf die Frage:
„Was warst du, ehe du dich mit diesem zarten Körper bekleidetest
?" noch keine vernünftige Antwort gegeben hat?

Nun darf ich aber nicht versäumen, zu bemerken, daß
du Prel an einigen Stellen seiner Werke nicht den erhobenen
Einwand verdient. Wir wollen einmal annehmen,
daß er sich dieses Einwurfs sogar immer bewußt gewesen
wäre und, wenn er vom transszendentalen Subjekt gesprochen,
immer gesagt hätte: es ist nicht der materialisierte Geist,
sondern stellt sich in diesem nur dar, und seine astrale
Leiblichkeit, des Geistes Sinnlichkeit, ist durch seine relative
Übersinnlichkeit nur ein Zeugnis für des ersteren absolute
Übersinnlichkeit. Es wäre Silbenstecherei, wollte
man nachforschen, ob du Prel immer so gesagt oder gedacht
hätte. Ich kann diesen allergünstigsten Fall als
wirklich voraussetzen. Mein Einwurf bleibt deshalb in
vollem Maße bestehen, denn er klebt nicht an den obigen
Worten, sondern richtet sich gegen die Schlußfolgerung der
Unsterblichkeit seines transszendentalen Subjekts, die
du Prel zieht. Hat du Prel das transszendentale Subjekt
immer wie hier gedacht, dann hat er falsch gefolgert und
erst durch diese Folgerung den erörterten Fehler begangen;
wenn er richtig gefolgert hat, dann besteht sein Fehler in
einer der Folgerung vorhergehenden Verwechselung der
relativen Übersinnlichkeit mit der absoluten, er hat dann
nicht immer so gedacht, wie wir annahmen. Welcher dieser
beiden Fälle vorliegt, kann mich gar nicht interessieren.
Ich habe es hier nur mit dem Geiste seiner Philosophie,
nicht mit ihrem Buchstaben zu tun. —

Was im Hellsehen angeschaut wird, ist hiernach übersinnlich
. In Wirklichkeit ist es aber an sich sinnlich, in
Eaum und Zeit befindlich. Das übersinnliche ist das
Transszendentale, nach Kant ist es aber nicht ein außer
uns, etwa im Wesen der Dinge Befindliches (denn das ist
das Transszendente), sondern liegt im Bereich des nicht
mehr Objektivierbaren, welches als unmittelbare Gewißheit
in allem Wissen die Grundlage unseres Bewußtseins bildet.
Man wird einwenden: „Kant wußte noch nichts von jenen
Erfahrungen des Spiritismus, die das Transszendentale unmittelbar
in unsere Erfahrung eintreten lassen, die es
du Prel erlaubten, von einer experimentellen Metaphysik
zu sprechen.* Der muß schlecht über die Tiefe und Unzugänglichkeit
des menschlichen Bewußtseins unterrichtet
sein, der diesen Einwand ernst nehmen kann. Dasselbe
Bewußtsein, mit dem wir die Erfahrungstatsachen des Spiritismus
aufnehmen, ließ Kant aus den gewöhnlichen Er-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0608