Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 627
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die kleine Stasia.

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nanibule immer sage, die kleine Stasia sehe ihr ähnlich und
sei ihr Doppelgänger, und nun bestehe doch keine Ähnlichkeit
„Ich gleiche/ sagt die Kleine, „eher jener
anderen .... und was das Wort „double" betrifft, sie begreift
es nicht richtig. Ich bin an zwei Existenzen gebunden
, an zwei junge Mädchen von 20 Jahren, welche in
derselben Stunde geboren sind und welche in fünf Jahren
mitsammen sterben Meiden: diejenige, welche du kennst
und eine andere, die in England lebt, deren Namen ich dir
aber nicht sagen kann. Sie könnte übrigens nicht bestätigen
, was ich sage, denn sie ahnt meine Existenz nicht.
Hie ist kein Medium oder erhält wenigstens keine Phänomene
; sie gibt mir nur ihre Kräfte. Sie ist krank und hat
Krämpfe. Wenn ich Phänomene mache, schläft sie; wenn
ich von hier fortgehe, erwacht sie* .... „xVber, meint Dr.
Ochorowicz, dann kann sie manchmal auf der Straße einschlafen
?" Diese Bemerkung verwirrt „den Geist" ein
wenig und er fügt bei: „Ich ziehe es auch vor, die
Sitzungen abends zu halten, übrigens kann sie auf der
Straße nicht fallen, da sie immer im Bett bleibt."

Der Schluß der Unterredung ist so interessant, daß er
hier am besten im Originaltext erfolgt: „Und was tust du
außerhalb der Sitzungen?" fragt Dr. Ochorowicz. „Was
hast du seit unserem letzten ^Zusammensein gesehen?"

„O du! Du möchtest alles wissen! Es ist uns nicht
erlaubt, alles zu sagen. Und was ich gesehen habe? Ich
habe nichts gesehen, denn ich sehe überhaupt nichts, wenn
ich mich nicht besonders mühe, etwas zu sehen."

„Jedenfalls behauptest du ein unabhängiger Geist und
nicht der Doppelgänger der großen Stasia oder jenes armen
englischen Mädchens zu sein. Du bist also die Seele einer
anderen verstorbenen Person?" „Nein, aber frage nicht
mehr, denn ich könnte dir nicht mehr sagen." — „Ziehst
du es vor, in deiner Welt zu leben oder möchtest du lieber
bei uns sein?" „Ich kann es nicht sagen .... ich möchte
lieber bei euch sein .... (sie überlegt) nein, ich ziehe vor,
zu bleiben, was ich bin." — »Und was wird aus dir nach
dem Tode der beiden jungen Mädchen? Willst du auch
sterben?" „Nein, ich werde aufhören, Phänomene zu erzeugen
, denn ich werde nichts mehr haben, woher ich
meine Kräfte nehmen kann." — „Welches ist die Ursache
deiner speziellen Abhängigkeit von diesen beiden Mädchen?"
— „Eine Ähnlichkeit, eine natürliche Verwandtschaft, welche
ich dir nicht erklären kann."

Um die Gedanken kennen zu lernen, welche diese
sonderbare Personifikation beseelen, stellte Dr. Ochorowicz

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