Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 645
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0649
Freudenberg: Eine Rundschau.

645

Okkultismus, der Okkultismus, den diese Zeitschrift vertritt,
der aus dem Dunkeln in das Helle strebt, der Lieht sucht
und Licht verbreiten will, zur Zeit nicht auf Rosen gebettet
. Und ich suche einen Teil der Schuld in uns selber.
Auch wir haben uns von der allgemeinen Nervosität, der
herrschenden Unzufriedenheit unserer Zeit nicht völlig frei
zu machen gewußt, und unserem Lager fehlt die rechte
Geschlossenheit, die notwendige innere Einigkeit und Einheit
, die sich, trotz aller subjektiver Verschiedenheit in der
Anschauung und Auffassung jedes Einzelnen, nach außen
hin doch völlig aufrecht erhalten ließe, wenn wir alle von
dem rechten Gemeinsamkeitsgefühl durchdrungen wären.
Um auf die Notwendigkeit einer Stärkung des Solidaritätsgefühls
in unseren Reihen hinzuweisen, will ich heute kurz
die Schar unserer übelsten Gegner Revue passieren lassen
und dabei auch diejenigen Schwächen nicht unerwähnt
lassen, durch welche wir diesen Grund oder Scheingrund
zu Angriffen gegen uns geben. Natürlich muß ich meine
persönliche Anschauung hierüber selbst vertreten und mir
Widerspruch gefallen lassen. Belehrung, das erkläre ich
vorweg, nehme ich sogar mit Dank entgegen.

Um den Stier bei den Hörnern zu fassen, will ich
gleich zuerst von unserem Verhältnis zur Wissenschaft
sprechen, welches leider durchaus nicht so ist, wie es sein
müßte und auch sein könnte. Daß die Wissenschaft dem
Okkultismus nicht so entgegenkommt, wie es manche von
uns wünschen oder gar erwarten, liegt durchaus in sachlichen
Gründen, welche wir nicht verkennen dürfen. Die
Wissenschaft, die ernste, strenge, absolut nicht dilettantische
Forschung, geht und muß mit sehr eng gebundener Marschroute
vorwärtsgehen. Sie kann und darf sich nur an das
Konkrete halten. Nun sind aber die Beobachtungsgebiete,
welche wir ihr anzubieten haben, meist derart, daß sie sich
gar nicht den Arbeitsbedingungen anschmiegen, welche der
Wissenschaftler verlangt und auf welche seine ganzen Untersuchungsmethoden
eingerichtet sind. Unternimmt es aber
trotz dieser prinzipiellen Schwierigkeit der Gelehrte, mit
dem Rüstzeug der exakten Forschung an mediumistische
Erscheinungen heranzutreten und diese seiner Beobachtung
und Prüfung zu unterwerfen, soweit dies überhaupt angängig
ist, so erwirbt er sich selten den Beifall der die
okkultistische Presse beherrschenden Stimmen. Das haben
wir erst unlängst wieder im Falle der Untersuchung der
Eusapianischen Phänomene durch eine wissenschaftliche
Kommission gesehen. Die Dürftigkeit der Ergebnisse,
welche bei dem streng wissenschaftlichen Charakter der an-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0649