Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 657
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 657

ersten Blick in das Mädchen und in kurzer Zeit fand die
Hochzeit statt. Der Mann war Emile de la Bedolliere,
einer der Herausgeber des Pariser Journals „Siecle*. Er
bestätigte in einem Briefe vom 13. Dezember 1854 an Dr.
Macario die Wahrheit der Erzählung bis ins kleinste Detail.
Er fügte bei, daß er sein Weib zum ersten Male auf einem
Ball im August 1833 gesehen habe; sie hieß Angele Bobin.
Ihm war die heftige Erregung des Mädchens, als es ihn
erblickte, nicht entgangen, und er erfuhr später von dem
Fräulein, bei welchem Angele in Pension war, daß diese
lange Zeit vor der Ankunft ihres späteren Bräutigams in
Charit£-sur-Loire ihrem Lehrer eine genaue Beschreibung
ihres jetzigen Mannes gegeben habe."

Man kanu in diesem Falle vieles mit einer zufälligen
Ähnlichkeit des jungen Mannes mit der Traumgestalt und
vieles mit der Einbildungskraft des jungen Mädchens erklären
. Auch ist begreiflich, daß das Erröten einer ländlichen
Schönheit auf das Herz eines jungen Mannes, der
vielleicht von feurigem und empfänglichem Temperament
war, Eindruck machte. Dennoch würde es gewagt sein,
positiv zu behaupten, daß in diesen Annahmen die wahre
Erklärung liege. Die Möglichkeit, daß es so war, kann nur
zugegeben werden. —

So ist es auch in folgendem Fall, der, obgleich er vor
200 Jahren war, doch völlig beglaubigt ist. Sir Charles Lee hat
ihn selbst dem Bischof von Gloucester erzählt und von letzterem
erfuhr ihn John Beaumont, welcher ihn in seiner bekannten
Schrift: „Treatise oft Spirits" (1705) veröffentlichte: Sir
Charles Lee hatte von der ersten Frau nur eine Tochter.
Jene starb im Kindbett und ihre Schwester, Lady Everard,
wünschte die Erziehung des Kindes zu übernehmen. Sie
hat ihre Aufgabe auch in glänzender Weise erfüllt, bis das
Mädchen mit Sir William Perkins verheiratet werden sollte.
Doch wurde die Heirat auf* sonderbare Weise verhindert.
Eines Nachts wachte die junge Dame auf und glaubte ein
Licht in ihrem Zimmer zu sehen; sie schellte ihrer Dienerin
und sagte dieser, sie habe ein Licht auszulöschen vergessen.
Die Dienerin verneinte dies; es brannte kein Licht im Gemach
außer dem, das sie eben selbst mitgebracht hatte. Die
Lady versuchte wieder einzuschlafen, aber um 2 Uhr nachts
erwachte sie Avieder und sah die Erscheinung einer kleinen
Frau zwischen dem Vorhang und dem Bett; diese sagte
ihr, sie sei ihre Mutter, sie sei glücklich und um 12 Uhr
dieses Tages werde das Mädchen bei ihr (der Mutter) sein.
Wieder rief die junge Dame ihre Dienerin, ließ sich ihre
Kleider bringen, ging in ihr Zimmer und blieb dort bis

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