Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 659
(PDF, 214 MB)
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Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 659

hoben. Während der folgenden Nacht erwachte Mrs.
Griffith aus einem schrecklichen Traume und rief: „Das
Boot sinkt, o helft ihnen!* Ihr Gatte schrieb diesen Traum
ihrer Besorgnis zu, welche sie vielleicht wegen der Partie
hatte; aber die Frau erklärte, daß sie gar keine Sorge deshalb
gehegt und überhaupt nicht daran gedacht habe. Sie
schlief wieder ein. Als sich aber der Traum in derselben
Nacht dreimal wiederholte und das letzte Mal das Bild des
Bootes und die ganze Partie ertrunken brachte, wrurde Mrs.
Griffith doch bestürzt; sie kleidete sich an und ging, ohne
den Morgen abzuwarten, in das Zimmer des Neffen. Mit
einiger Schwierigkeit gelang es ihr, diesen zu bewegen, die
Partie aufzugeben und den Diener mit einer Entschuldigung
abzusenden. Der Morgen war schön und die Fischer
schifften sich ein. Aber gegen 3 Uhr erhob sich plötzlich
ein Sturm, das Boot sank und alle ertranken.41

Man kann hier sagen, daß, da die Dame nicht in Besorgnis
war wegen der Segelpartie, auch ihr Traum nicht
auf Suggestion ihrerseits beruhte. Allein ich habe schon
erwähnt, daß auch Vorkommnisse, welche keinen bedeutenderen
Eindruck hinterließen, doch die Träume beeinflussen
können. Cicero sagt treffend: „Welche Person, die
jeden Tag ein Ziel erstrebt, wird es nicht einmal erreichen?
Wir schlafen jede Nacht und wenige Nächte werden sein,
in welchen wir nicht träumen; können wir uns wundern,
daß das, was wir träumen, ab und zu geschieht ?tt *) Doch
wenn solche Beispiele in großer Zahl gefunden werden und
besonders, wenn die einzelnen Umstände und das gesamte
Ergebnis genau mit der Warnung übereinstimmen, dann
wird die Wahrscheinlichkeit gegen ein zufälliges Zusammentreffen
größer. „Es ist gewiß, daß solche Beispiele
mehr gefunden werden, als man gewöhnlich annimmt. Die
Menschen erzählen eben nur mit Widerstreben, was sie in
den Ruf der Leichtgläubigkeit bringen könnte; man erzählt
solche Dinge meist nur einem intimen Freund oder jemand,
von dem man weiß, daß er die Sache ernstlich prüft. Ich
habe in den drei oder vier Jahren, in welchen ich mich
für diese Dinge interessiere, so viele Beispiele von Wahr-v
träumen erfahren, daß ich die Uberzeugung gewonnen habe,
daß uns viele Menschen in der Welt begegnen, welche,
wenn sie wollten, solche Ereignisse erzählen könnten. Ich
bin sicher, sagt Dale Owen, daß unter jenen, welche dies
Buch lesen, wenige sein werden, welche nicht diese Anschauung
durch Beweise unterstützen könnten.* —

*) „De divinatione*, lib. II, § 59.

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