Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 663
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Samuel: Untersuchungen über das Problem des Transszendentalen. 663

ausmachen zu wollen, indem wir es aus diesem doppelten
Zusammenhang herausreißen, in den es verkettet ist. Es
ist dies nur dadurch möglich, daß wir, was auch für das
Vorhergehende gilt, mehr angedeutete, als ausgeführte Begründungen
verzeichnen. —

Daß das Problem des Spirits das bedeutsamste des
ganzen Okkultismus ist, zeigt sich so recht an der Art und
Weise, wie es innig mit dem Individualismus verknüpft
ist. Denjenigen, den du Prel aufstellte, mußten wir ganz
verwerfen; damit ist aber noch lange nicht aller Individualismus
überhaupt abgetan. Es braucht sich jetzt keineswegs
irgend ein Pantheismus oder Materialismus hervorzudrängen
. Die Schwäche all dieser nichtindividualistischen
Systeme liegt am Tage. Der Philosoph, der sich auf sie
versteift, wendet den Blick eigensinnig auf das Gebiet des
Objektiven, als ob die höhere Welt, die sich zunächst
in ihm als dasjenige manifestiert, was dieses Objektive>
sei es denkend, sei es schauend, erfaßt, garnicht vorhanden
wäre. Von schönen Spekulationen über das Wesen der
Materie oder der Substanz ausgehend, gelangt er zu seinen
einseitigen Negationen und zieht die Geisteswelt nur deshalb
zu seiner Materie herab, weil sie da ist, oder läßt sie ganz
un berücksichtigt.

Es kommt nun darauf an, einige Folgerungen aus dem
zu ziehen, was wir oben über den Erscheinungscharakter,
über das Sinnliche in aller Individualität bemerkt haben.
Das Transszendentale, sagten wir, kann nur deshalb nicht
individuell sein, weil es dem Empirischen erst Individualität
verleiht. Es ist der bloße Grund aller Individualität.
Das ist ein unzulängliches Bild des Transszendentalen,
dessen Unfaßbarkeit durch ein Bild wir dadurch auszudrücken
versuchten, daß wir sagten: es liegt im Gebiete
des Uberobjektiven, ist nicht das Entsprechende eines Intellektuellen
, sondern zunächst dieses selbst. Sollen wir es
finden, dann müssen wir also unseren Blick zunächst doch
in unser eigenes Innere richten, in den tiefen, engen Schacht
unseres Selbstbewußtseins hinein, und uns fragen, ob dieses
zunächst nur uns angehörige Innerliche nicht in ein intensives
Ubergreifendes ausläuft, in ein absolutes „Uber14. Indem
ich mich bemühe, diesen Gedanken vorwegzunehmen,
kann ich diesen mystischen Ausdruck nicht umgehen. Doch
werde ich mich sogleich verdeutlichen.

Es ist nicht angängig, die Fülle der philosophischen
Probleme auf das Menscbelrätsel reduzieren zu wollen.
Das ist im Prinzip falsch und erzeugt notwendig Einseitigkeit
. Die im Gegensatz hierzu nur von Welträtsel reden


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