Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 664
(PDF, 214 MB)
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664 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. lt. Heft. (November 1909.)

verfallen in den ähnliehen Fehler. Gerade so, wie der
eben erwähnte Materialist auch über den Mensehengeist
etwas ausmachen kann, aber immer das Gelüste verraten
wird, seine Tätigkeit in Atombewegung zu verwandeln,
wird auch ein Verteidiger der ersten Richtung zum Beispiel
über die Materie spekulieren können, aber hier geneigt
sein, ihren Teilen Empfindung beizulegen, was auch
nicht richtig ist. Das Bewußtsein des Transszendentalen,
das zur Deutlichkeit zu entwickeln ein Zweck aller Philosophie
ist, kann nur durch eine allgemeine Metaphysik
entstehen, die von den leichtesten und sichersten Gegenständen
allmählich zu schwereren fortschreitet. Die Metaphysik
bearbeitet systematisch die Grundlagen der einzelnen
Wissenschaften, macht das, was für sie bloße „ Arbeitshypothesenu
sein dürfen, erst zu Wahrheiten und reinigt dadurch
auch letzthin alle Erfahrungswissenschaften. Hierbei findet
eine merkwürdige Analogie statt. Ebenso nämlich, wie die
Mathematik alle Naturwissenschaften begründet, wie das
Mathematische das Allergewisseste in ihnen ist, begründet
auch die Philosophie der Mathematik, nämlich die Spekulation
über den Raum und die Zeit, die ganze übrige Metaphysik
. Man sehe über diesen wichtigen Punkt Kantfs „Kritik
der reinen Vernunft* nach. An den Problemen des Raumes
und der Zeit konnte sich zuerst ein exakt - philosophisches
Bewußtsein des Transszendentalen entwickeln. Das ist
auch historisch richtig. Nur von hier aus darf der
Denker zu einer haltbaren Naturphilosophie zu kommen
hoffen, genau wie der erste wissenschaftliche Physiker notwendig
ein Mathematiker sein mußte, und diese Bemühung
wird ihn auch schließlich zum Menschenrätsel und damit
zu einer Wertung des Okkultismus führen. Diesen Zusammenhang
hat der hervorragende Kenner der Kantfschen
Philosophie, Zöllner, eingesehen, wie man auch sonst über
seine Spekulationen, den vierdimensionalen Raum betreffend,
denken mag. Er hat wenigstens den richtigen Weg gewiesen
, auf dem sich die Metaphyoik dem Okkultismus
nähern kann, und insofern du Prel diesen Weg verschmähte,
war er ein Feind der wahren Naturphilosophie. Das Raum-
problem ist für den Metaphysiker das leichteste und insofern
nächstliegende; die Frage nach dem Wesen des
Menschen gehört zu den schwersten, die überhaupt aufgeworfen
werden können.

Unser Problem des Spirits steht also fast am Ende
einer allgemeinen Metaphysik. Das hat aber noch andere,
sehr tiefliegende Gründe, von denen wir hier nur folgendes
andeuten wollen. Zum Transszendentalen, sagten wir, ge-


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