Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 705
(PDF, 214 MB)
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Freudenberg: Indische Wunder zn Paris. 705

Man hatte mir gesagt: „Kommen Sie doch einen
seltsamen Mann sehen, einen indischen Fakir, aber einen
richtigen, der, wiewohl seitens der Wissenschaft stark angezweifelt
, unbegreifliche Dinge, gewissermaßen Wunder
verrichtet, vor denen man gezwungen ist, die Segel zu
streichen.44

Hm! Ein Fakir mußte nach meiner Vorstellung eine
stark impressionierende, bis zur Spitze der .Nägel geheimnisvolle
Persönlichkeit sein, die eine unbekannte Sprache
sprach und sehr fähig war, uns zu „behexena.

Ich muß gestehen, ich bin in meiner Erwartung stark
enttäuscht gewesen, als man in ganz modernem Kähmen,
in einer prächtigen Wohnung in der Mozartstraße, mich
dem Doktor Grafen von Sarak vorstellte, einem schönen
Typus des Hindu, aber einem wohldiplomierten und approbierten
Arzte, der sofort an uns eine sehr hübsche Ansprache
im reinsten Französisch hielt, unter Anführung
entsprechender Stellen aus unseren Klassikern, und der,
unterstützt von seiner reizenden Gattin, sich der Pflichten
eines Hausherrn mit einer pariserischen Eleganz entledigte,
die über alles Lob erhaben war. So allerdings hatte ich
mir den „ FakirÄ nicht gedacht. Aber einerlei, — die Kutte
macht nicht den Mönch. Unser Gastgeber sollte uns das
im vollsten Umfang beweisen.

Nach einigen Worten der Vorstellung seitens des Herrn
Prof. Barlet dankte Herr de Sarak zunächst auf das
wärmste der Frau Benoit-Robin, einer liebenswürdigen
Kollegin, welche die Veranstalterin der Sitzung gewesen
war; alsdann erzählte er uns mit seiner warmen Magierstimme
von seinen Kämpfen im Suchen nach der Wahrheit
und seiner Wanderung durch die Welt, unbekümmert um
den Spott derer, „die nicht gesehen haben". Hierauf ging
er zu Experimenten über, welche in Wahrheit sehr sonderbar
und meines Erachtens mit allen Garantien der denkbar
sichersten Kontrolle ausgestattet waren.

gaE Das keimende Getreide

Im vollen Lichte, umgeben von wenigstens 40 Personen
, bat mich der Doktor, ihm gegenüber Platz zu
nehmen, indem er mir beide Hände entgegenstreckte. Ein
junger Herr, ein Vetter der Frau Benoit, holte etwas
Gartenerde herbei, welche er sich auf dem Markt der Place
de la Böpublique verschaffte, und etwas Korn, welches er
im Laden von Vilmorin kaufte. Auf Einladung des
Hausherrn und nach Untersuchung der Erde und des Getreides
durch alle anwesenden Personen schüttete mir mein

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