Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 712
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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712 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 190

ein Produkt der Erkenntnis zu halten, etwa für ersonnenen
Betrug der Priester, der wohl öfters mit unterlaufen sein mag.
Die Wurzel des Zauberwesens ist im Unbewußten zu suchen,
denn auch die modernen Zauberer, die Heiligen und
Medien, verrichten Dinge, welche mit der Betrugshypothese
nimmer zu erklären sind. Die Gabe, Gegenstände auf gewisse
Entfernung zu bewegen und das Gespenst der Gottheiten
zu erzeugen, ist sicherlich in den Priesterkasten alter
Völker durch Jahrtausende gezüchtet worden. Ja, diese
Fähigkeit durfte nicht einmal im Bewußtsein liegen, sollte
sie nicht ihren Zweck verfehlen. Der Zauberer mußte bona fide
handeln und durfte sich nur als Instrument der Gottheit
betrachten. Ihm selbst unbewußt verrichtete er die Handlungen
. Anderenfalls wäre die Institution verfallen. Aber
nehmen wir an, aller Zauber sei bewußter Betrug gewesen.
Was fangen wir dann mit unzweifelhaft echten, durch
streng wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten Phänomenen
der Medien an? Sie sind nun einmal nicht aus der
Welt zu schaffen, und darum ist es nur vernünftig, auch
dem Vorläufer des Mediums, dem Zauberer, echte Arbeit
zuzumuten.___(Schluß foJgt.)

Die Seelenlehre von Eduard v. Hartmann.

Ein Keferat von Wilhelm v. Schnehen.
(Schluß von Seite 656.)
Unbewußtes Wollen und Gefühl. — Die unbewußte
seelische Tätigkeit stellt sich zunächst als Wollen
dar; denn das Wollen ist die Aktivität selbst. Wir verstehen
also nun unter Wollen nicht mehr eine besondere
Gruppe passiver Bewußtseinsinhalte und auch nicht die
Mechanik der Hirnmoleküle, die den Anfang der Handlung
ausmacht, sondern die aus ienen Vorstellungen, Ge-
fühfen und Empfindungen erschlossene seelische f ätigkeit,
die der Spannkraft der Hirnzellen den Impuls gibt, sich
in lebende Kraft umzusetzen (146). Als solche ist das
Wollen das Ergebnis aller gleichzeitigen Einzelbegehrungen
des gesamten Organismus und setzt sich zusammen aus
dem Wollen aller von ihm umfaßten Atome, Moleküle,
organischen Plastidule, lebenden Zellen und Zellgruppen,
wrobei auf jeder Stufe zu der Summe des Wollens aller
einzelnen Teile oder niederen Individuen noch das eigene
Wollen des höheren Individuums als solchen hinzukommt
(147). Denn auch die Atome sind an sich schon Willenswesen
oder psychische Individuen niedrigster Stufe, deren
unbewußtes Wollen sich bloß nach einfacheren (rein mechanischen
) Gesetzen abspielt. Nur darum kann aus der


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