Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 719
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0723
v. Schnellen: Die Seelenlehre von Eduard v. Hartmann. 719

äußeren Erscheinungsgebiete auf das innere, von der Natur
auf das Bewußtsein über und besteht nur noch in einem
IntensitätsUmsatz: denn es wird physische, äußerliche
Intensität der Kraftäußerung in psychische, innerliche
Intensität des Gefühls oder der Empfindung umgesetzt
und zwar im logarithmischen Verhältnis; nicht, wie es ein
Energieumsatz erfordern würde, in gleichwertigen Verhältnissen
(170—172).

In entgegengesetzter Richtung zu dem Reizvorgang
(nicht gleichmäßig mit ihm, wie es der psychophysische
Parallelismus in all seinen gestellten Behauptungen muß!)
verläuft der Motivationsvorgang. Eine Vorstellung erregt
das Wollen und wird so zu dessen Beweggrund oder
„Motiv*. Denn das Motiv ist immer eine Vorstellung,
gleichviel welcher Art, während das gegenwärtige Gefühl
immer nur den Grad anzeigt, in welchem das Wollen erregt
wird. Dabei besteht aber keine Gleichwertigkeit,
ja überhaupt kein beständiges Verhältnis zwischen der
Stärke (Intensität) der bewußten Vorstellung, die den
Willen erregt, und dem Grade seiner Erregung. Nicht
durch ihre Stärke, sondern nur durch ihren Inhalt übt
die Vorstellung einen Einfluß auf den Willen aus: sie ist
also nicht eigentlich aktiv, sondern nur die passive Gelegenheitsursache
, an welcher der unbewußte Wille sich
selbsttätig erregt. Odei* Mittel und Durchgangspunkt für
die unbewußten seelischen Tätigkeiten, deren Erzeugnis sie
ist. Jedenfalls aber ist der Einfluß der bewußten Vorstellung
auf das unbewußte Wollen derselben Individualitätsstufe
wieder allotrope Kausalität, während der Einfluß
des bewußten Wollens auf den Leib sich als isotrope Kausalität
zwischen den dynamischen Außenseiten der verschiedenen
Individualitätsstufen innerhalb des Gesamtorganismus
darstellt (173—174).

So durchläuft der Motivationsvorgang dieselben Schritte
wie der Reiz Vorgang, nur in umgekehrter Richtung. „Das
Ergebnis dieser Kombination von Kausalitäten aber ist
jene unvollständige, lückenhafte, nicht äquivalente, sondern
nur homologe Korrespondenz von Stücken der bewußt
seelischen Reihe mit Stücken der materiellen Reihen, die
man psychophysischen Parallelismus zu nennen pflegt.
Dieser ist also nicht ursprüngliches Weltgesetz und auch
nicht unmittelbare Folge der doppelseitigen Erscheinungsweise
eines beiden Sphären zu Grunde liegenden einheitlichen
Wesens; denn in beiden Fällen müßte er vollständig
nicht lückenhaft sein*. Die tatsächlich gegebene lückenhafte
Ubereinstimmung beider Reihen ist nur zu erklären,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0723