Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 727
(PDF, 214 MB)
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Freudenberg: Eine Rundschau. 727

unter dem Vorgeben von wissenschaftlichen Forschungen
und experimentellen Untersuchungen beabsichtige, eine
Religion einer andern unterzuschieben, d. h. den Spiritismus
dem Katholizismus. Mir scheint dieses Mißverständnis, welches
ich fast eine Verdrehung nennen möchte, echt jesuitisch
und kennzeichnend für einen Kampf, in dem jedes Mittel
recht ist. Trägt der ultramontane Gr. M. doch auch kein Bedenken
, das schöne, vom edelsten Humanismus getragene
Werk L. D.'s als voller Fallstricke und Fußangeln zu bezeichnen
, ja sogar die Frage auf zuwerfen, ob L. D. nicht
etwa ein „Freimaurer* sei, damit den frommen Leser ein
heiliger Schauder überlaufen und er das treffliche Buch
schon von dem Index in Acht und Bann erklärt sehen soll!
Solchen Gegnern gegenüber hat der Okkultismus allerdings
einen schweren Stand. Sie sind nicht zu belehren, weil sie
nicht belehrt sein wollen. Sie wittern Gefahr für ihre
Herrschaft, glauben, daß es sich hier um eine Machtfrage
handele und gehen entschlossen zum Kampfe vor. Und
um so gefährlicher sind diese Angriffe, weU die Angreifer
zum guten Teile auf dem Boden des Okkultismus selber
stehen und innerhalb desselben über eine ausgezeichnete
Presse verfügen. Gerade die oben zitierte Zeitschrift, der
ich auch später einen Bericht entnehmen will, ist ein
sprechender Beleg hierfür, ein trefflich redigiertes Blatt,
welches jedem Okkultisten eine Fülle von Anregungen
bietet; und doch ist der streng innegehaltene Standpunkt,
entsprechend der Kirchenlehre, in allen übernormalen Erscheinungen
Kundgebungen von Dämonen zu sehen, un-
vereinbar mit jeder freien okkultistischen Forschung, die,
keinem kirchlichen Glauben zu nahe tretend, sich auch selber
keine Fesseln anlegen lassen darf. —

Und nun ein kurzes Wort über unsere schlimmsten
Feinde, über unsere falschen Freunde im eigenen Lager,
über die Geschäfteokkultisten. Wie breit macht sich der
ödeste Geschäftsokkultismus im Annoncenteil unserer Zeitschriften
, wie drängt er sich selbst in den redaktionellen teil in
Form von Referaten, Gesellschaftsberichten oder gar Originalarbeiten
hinein! Gottlob, die deutsche okkultistische Presse
ist davon verhältnismäßig am wenigsten infiziert, doch auch
hier ist nicht alles so, wie es sein müßte. Demjenigen, der
nicht über eigene „Tiefenerfahrungen11 verfügt, dem mag
der nachstehende, dem „Echo du merveilleux* entnommene
Bericht (vergl. das oben angeführte Heft, Seite 194, zitiert
nach der Pariser Zeitung „Petit Temps*) ein Fingerzeig
sein. Besser als weitschweifige Ausführungen lehrt uns
dieser — auch an und für sich interessante — praktische


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