Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 736
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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736 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1909.)

rung eines überobjektiven ist, die uns der Spiritismus und
nur der Spiritismus geliefert hat. Wollten wir diese Bestimmung
wörtlich nehmen, dann erhielten wir ein Trans-
szendentes, nämlich ein Transszendentales, vorgestellt als
eine Substanz, und darin die Keime aller Individuen als
ewige Bestimmungen. Wir hätten du Prel nur in den
Ausdrücken überboten; anstatt seines transszendentalen
Subjekts setzten wir ein potentiell - transszendentales Subjekt
. Das liefe aber auf Wortklauberei hinaus. — Es
handelt sich allerdings um die Frage: Wie ist denn eigentlich
dieser Keim, diese Ursache meines Selbstischen, als
ewig erhalten bleibend im Transszendentalen und als ewig
zu ihm gehörend zu denken?, worauf wir antworten
können: Dieser Keim ist gar kein objektives Ansich mehr.
Er fällt in die Welt des Uberobjektiven hinein. Das hat
zur Folge, daß wir gezwungen werden, diese durch den
Spiritismus gelieferte Vorstellung in das schlechthin einfache
Wissen, in das wahrhafte Transszendentale, dessen
Ansicb überobjektiv ist, einzuführen. Wir können hierdurch
allerdings keine neue Vorstellung, d. h. nichts neues
Objektives erwarten, sondern nur eine nur durch den Spiritismus
mögliche Bewußtseins-Vertiefung. Dann aber wäre
unser Zweck erreicht. Diese Bewußtseins-Vertiefung kann
aber eigentlich erst dann stattfinden, wenn die Erforschung
des Spiritismus mit dem im vorigen festgesetzten, gereinigten
Bewußtsein, das notwendig zu ihr führen muß, vollendet ist.
Das erste, natürlichste, leerste Bild des Transszendentalen
, das die Metaphysik vom natürlichen Verstände aufnimmt
und worauf sie ihre ganze Unternehmung gründet,
ist die Substanz. Durch jede Erfahrung, über die spekuliert
wird, bekommt dieses Bild ein besonderes Füllsel.
Wenn ich nichts nehme, als die natürliche Metaphysik in
Verbindung mit dem, was der Spiritismus mir bietet, dann
erhalte ich die Vorstellung einer allgemeinen Substanz, die
der Körperwelt zugrunde liegt, in der sich die Keime der
physisch - geistigen Individualität befinden und erhalten
bleiben. Durch diese Vorstellung weiß ich, daß mein
innerstes Wesen, das, wodurch mein Sein und Wirken gerade
diesen bestimmten Charakter erhält, daß dieses geistige
Atom eine ewige Bestimmung der überkörperlichen Substanz
ist. Hierdurch bestätigt sich, daß ich mit „Ich" nicht
diesen vergänglichen Körper bezeichne, sondern etwas
meine, das ich nur meinen, aber nie in Gedanken erreichen
kann, weshalb Lichtenberg von ihm nur den Ausdruck erlauben
wollte: „Es denkt in mir," dieses unendlich Konkrete
in mir, das nichts Besonderes, sondern nur der in-


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