Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 742
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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742 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1909.)

unterlassen, jenes Medium weiter zu studieren, 1892 in
Mailand zusammen mit Aksakow, Eichet, Finzi, Ermaeora,
Brofferio, du Prel, Gerosa und Sehiaparelli, 1893 in Neapel
mit Bianchi, Tamburini, Vizioli, Ascensi, in Genua mit
Bozzano und Morselli, und 1906—7 in Mailand und Turin,
wo er bestätigte, von seiner verstorbenen Mutter geküßt
worden zu sein. Wenn auch Lombroso von seinen klinischen
Medien-Untersuchungen, die ihn lehrten, daß manche
spiritistische Erscheinungen auf nervöse, hypnotische und
epileptische Zustände zurückzuführen sind, allmählich zur
Überzeugung gelangte, daß die eigene Energie der Medien,
die um diese eine „atmosphaera ultraphisica" erzeuge, nicht
genügt zur Erklärung aller Phänomene, und er auch das Fortleben
der Verstorbenen anerkannte, so ist er doch bei alle
dem stets Forscher geblieben: keine Erscheinung hat er
anerkannt, ohne sie mit größter Sachlichkeit geprüft zu
haben. Seine Forschungsresultate hat er in einem Buche
„Untersuchungen über hypnotische und spiritistische Phänomene
* als „Grundlagen einer Biologie der Geister*

zu erklären nun eben die nächstliegende, dringendste und zugleich
lohnendste Aufgabe der Hochschulwissenschaft wäre. Hat doch sogar
„einer der schärfsten und klarsten Köpfe, die an deutschen
Hochschulen wirken*, der berühmte Chemiker W. O stwald (laut
einem Bericht von Prof. Nagel im Okt.-Heft der „Übersinnl. Welt*,
S. 387 ff.) vor kurzem offen erklärt, daß „ d i e p h y s i k a Iis chen
Phänomene bei manchen Medien in gewissem Umfange
auf Realität beruhen". Und zu dieser Überzeugung
ist auch dieser große, doch gewiß besonnene Gelehrte besonders
durch die von mehreren Pariser Autoritäten von Weltruf — darunter
die Entdecker des Radiums, Herr und Frau Curie — vorgenommenen
, peinlich genauen Untersuchungen eben mit Eusapia gelangt
, bei welcher — laut dem von Jules Courtier im 5. und 6. Heft
des 8. Jahrg. des „Bulletin de PInstitut gänöral psyehologique" —
gleichfalls die den bisher bekannten Naturgesetzen scheinbar
zuwiderlaufenden Phänomene — Levitationen, Gewichtszunahme,
bezw. -Verlust des im Trance befindlichen Mediums, Fernentladungen
von Elektroskopen, Hervorbringung von „Schlaggeräuschentf
(sogen. Klopftönen) oder „wohlklingenden Vibrationen" (d. i. wohl
Tönen auf unberührten Instrumenten), Lichtphänomene, die wie
elektrische Funken aussahen, und andere sogen, „spiritistische Erscheinungen
* festgestellt wurden, welche Lombroso aus einer „motorischen
' oder auch sensorischen Projektion von dem psychomotorischen
Zentrum des Gehirns des Mediumstf, bezw. als
telepathische Übertragung durch „psychische Transmission von
einem Gehirn zum anderen, ähnlich der Übertragung bei Welien-
telegraphie* zu erklären sucht und „auch wenn sie dem Einfluß
außerirdischer Geister zugeschrieben werden müssen, mit der
Radioaktivität vergleicht, die in Röhren zurückbleibt, aus
denen das Radium längst entfernt worden ist, das sie hervorgerufen
hat14. Nur ein Ignorant, der von alledem nichts weiß, ja nicht einmal
ahnt, kann daher ein so abfälliges, dem Aufklärungspöbel einleuchtendes
Urteil fällen. — Red. .


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