Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 743
(PDF, 214 MB)
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v. Klinckowstroem: Zum Problem der Wünschelrute. 748

niedergelegt, das bei seinem Tode erschien, dessen Vorwort
der Leserschaft schon im vorigen Heft (S. 668 ff) bekannt
gegeben wurde und auf das wir zurückzukommen gedenken.

Zum Problem der Wünschelrute.

Von Graf Carl v. Klinckowstroem.

Kürzlich brachte die „B. Z. am Mittag" (21. Oktober)
einen Bericht über Experimente mit der Wünschelrute, die
unter der Leitung von Dr. A. Moll angestellt wurden und
ein gänzlich negatives Resultat zeitigten. Es scheint bei
diesen an sich widerspruchsfreien Versuchen die etwas
mittelalterlich anmutende Ansicht geherrscht zu haben, daß
die Hute jeweils nur über den Gegenständen
ausschlägt, die man sucht. In diesem Falle also
über Kohle. Man scheint übersehen zu haben, daß, wenn
Kohlenlager gemutet werden sollten, der Einfluß anderer
wirksamer Substanzen, wie Wasserquellen, Metalle, in Zersetzung
begriffener organischer Materie usw., damit in
keiner Weise ausgeschaltet war. Auch erscheint mir die
Veranlagung zum Rutengänger bei dem als „Medium" benutzten
Herrn O. Kunze nicht hinreichend gewährleistet,
um aus Mißerfolgen, welche Versuche mit ihm ergaben, irgend
welche Schlüsse zu rechtfertigen. Ganz abgesehen davon,
daß dadurch die günstigen Resultate anderer Forscher
durchaus nicht berührt Verden.

In jüngster Zeit hat sich in Deutschland namentlich
Dr. med. Ed. Aigner, Schriftführer der Münchener Ortsgruppe
des Monistenbundes, eine eingehende und systematische
Erforschung des Wünschelrutenphänomens angelegen
sein lassen.*) Seine Experimente, denen ich vielfach beizuwohnen
Gelegenheit hatte, sind in jeder Hinsicht einwandfrei
und mit der Umsicht des erfahrenen Praktikers angestellt
, die jede Täuschung oder Selbsttäuschung ausschließt.
Ständen die Beobachtungen Dr. Aigners ganz isoliert da, so
würde damit allein das Phänomen als bewiesen angesehen
werden müssen. Aber auch er ist nicht von gelegentlichen
Mißerfolgen verschont geblieben, deren Erklärung noch
nicht feststeht, vermutlich aber in Störungen meteorologischer
Art zu suchen ist. Wenn seine beiden erprobten
Rutengänger bei kürlich (am 24. Sept.) vorgenommenen
Versuchen in der Gegend von Kempten wider Erwarten
versagten, d. h. Ausschläge hatten, wo kein Wasser war,

*) Vergl. „Das freie Wort», 1909, Nr. 15 und die früheren Mitteilungen
hierüber in den „Psych. Stud.% sowie in der „Ubersinnl.
Welt* a. c.


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