Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 8
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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8 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1910.)

die absurdesten Verwickelungen und Zufälligkeiten als ganz
natürlich und plausibel zurecht und malt sich schließlich
einen Vorgang aus, der viel wunderbarer ist, als die Erscheinung
eines „ Geistes * oder eines Doppelgängers. Selbstredend
muß das Medium immer eine geborene Betrügerin
sein und außerdem bemerkenswerte Eigenschaften besitzen,
wie sie nur selten in einem einfachen Menschenkinde vereint
sind: raffininiert schlau, sehr intelligent, vorzügliche
Schauspielerin, erfahrene Photographin, kühn und in mannigfacher
Handfertigkeit sehr geschickt, nicht zuletzt gewandte
Taschenspielerin! Was Mr. de Ponten ay z.B. nach langem
Kachdenken und Probieren erlangt hat, das hat das Medium
sogar unter der scharfen Kontrolle eines Dr. O. spielend
geleistet! Man könnte sich ärgern, wenn es nicht so
lächerlich wäre. Es ist besonders interessant, zu sehen,
welche Sprünge die Skeptik macht, wenn sie an ein Hindernis
kommt, das nicht ohne weiteres genommen werden
kann. So z. B. liegt der Gedanke nahe — und Dr. O. hat
ihn zuerst aufgegriffen —, daß es Mlle. Toniczyk doch
leicht gewesen wäre, den fatalen Rand zu entfernen. Warum
hat sie es nicht getan?, fragt Mr. de Eontenay und
gibt die Antwort: „Ich weiß es nicht. Ich sondiere nicht
Herzen und Nieren. Ich zeige nur, was hat geschehen
können, ich sage nicht, was geschehen ist. übrigens ist es
ganz und gar unmöglich, in die Mäanderverschlingungen
des Gedankenganges einer Somnambulen zu sehen.tt Ich
finde das Argument billig. Dr. O. hat die bessere Antwort
gegeben. —

Nun kommen wir auf einen weiteren Punkt zu sprechen,
welcher der Skeptik noch mehr Schwierigkeiten bereitet,
als alle anderen. Vorausgesetzt nämlich, daß es dem Medium
geglückt wäre, ein Bild, wie es oben geschildert ist, herzustellen
und ein Negativ dieses Bildes zu fertigen, wie ist
es ihm gelungen, dieses Negativ dem Dr. O. zu unterschieben,
der doch berichtet, eine Platte aus einer neuen, von ihm
erst ad hoc geöffneten Schachtel eigenhändig entnommen
und in den Apparat eingelegt zu haben?

Mr. de Fontenay weiß darauf keine Antwort, da einige
Fragen noch von Dr. O. aufzuklären bleiben, welche der
Kritiker stellt. Sie gipfeln darin, ob es Mlle. Tomczyk
nicht ermöglicht war, die Platten bei Herausnahme aus der
Schachtel oder während der langen Entwicklung zu verwechseln
. Der Kritiker ist so aufrichtig und erklärt selbst
jede dieser Fragen für unverschämt („impertinente"). Allein
er hält es für die Pflicht der Skeptik, alle Wege abzusuchen
, — und ich muß gestehen, wenn die Skeptik auch


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