Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 163
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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M. K.: Die Bedeutung physikalischer medialer Kundgebungen. 163

Ein großer Vorzug der physikalischen Identitätszeugnisse
vor den intellektuellen ist ihre Unmittelbarkeit. Photographie
, Handschrift und Handabdrücke scheinen doch
immer direkt von der Person herzurühren, die sich identifizieren
will. Sie sind zwar meist mit Zuhilfenahme medialer
Kräfte entstanden, aber diese Entstehungsweise ist eine
mehr mechanische, welche Färbungen durch das Bewußtsein
des Mediums mehr oder weniger ausschließt. Ganz
besonders das Handabdruckverfahren trägt diesen Stempel
der mechanischen Herstellungsweise an sich. Man hat
zwar in der okkultistischen Literatur wegen der Neuheit
der Sache noch keine Beispiele für die Möglichkeit seiner
Ausführung; ich habe aber schon auf S. 584, Jahrg. 1905 der
„ Psych. Stud." einen Weg gezeigt, vier die Nutzbarmachung
dieser Identifizierungsmethode für den Spiritismus als nicht
unmöglich erscheinen läßt.

überdies machen sichtbare Identitätszeugnisse auf einen
etwa zu überzeugenden Skeptiker ganz anderen Eindruck,
als die noch so gründliche und exakte wörtliche oder
schriftliche Wiedergabe intellektueller Zeugnisse, ganz abgesehen
von dem wissenschaftlichen Werte derselben. Es gilt
hier das alte Sprichwort: „Was das Auge sieht, das glaubt
das Herz.* —

Ich will hier noch auf einen Einwand gegen die Möglichkeit
spiritistischer Identifizierungsweisen überhaupt eingehen
, der mir in einem Aufsatze der „Psych. Stud.tt einst
aufgefallen ist.

Es wurde da gesagt, eine Identifizierung jenseitiger
Wesen sei deshalb unmöglich, weil die Entwicklung der
Individualität im Jenseits, analog der irdischen, doch fortschreite
.

Ohne hier näher darauf eingehen zu wollen, wie man
sich eine Kekonstruktion der Persönlichkeit durch die
Individualität vorzustellen habe — die indische Theosophie
gibt hier plausible Erklärungen an die Hand —, so möchte
ich doch hier darauf hinweisen, daß alle EntWickelungen
in der Natur eine langsame und allmähliche ist. „Natura
non facit saltus."

So ist es in den Kreisen der spiritistischen Praktiker
eine bekannte Sache, daß Verstorbene in verhältnismäßig
kurzer Zeit nach dem Tode ihre Persönlichkeit am leichtesten
zu identifizieren vermögen, sei es, daß die Erinnerung
diesseitiger Vorgänge und Zustände im Jenseits nach und
nach erlischt, sei es, daß der Astralleib, das organisierende
Prinzip im Menschen, die durch lange irdische Gewohnheit

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