Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 220
(PDF, 209 MB)
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220 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1910.)

Mutter über die Geschichte zu sprechen, und auch ihr
haftete alles gut in der Erinnerung. Es mag seltsam erscheinen
, daß ich mich nicht erinnern kann, daß etwas Bemerkenswertes
darnach erfolgte. Es ist dies nur die
schlichte Erzählung einer Tatsache.«

Dale Owen fügt bei: „Es ist lehrreich, daß sich nichts
Außerordentliches nach dem Traum ereignete, wie z. B. ein
plötzlicher Todesfall, aus dem man ersteren als Warnung
hingestellt hätte. Sollen wir nun von dem Traum sagen,
wie es der Aberglaube tut, daß ein Wunder geschah?
Dann haben wir ein Wunder ohne Zweck („motive"). Dieser
Fall allein kann, wenn wir seine Wirklichkeit zugeben, die
gewöhlichen Meinungen, die man in dieser Beziehung hört,
widerlegen. In dem ganzen Vorkommnis ist nichts, was
verleiten könnte, ein phantastisches Wunderwerk daraus zu
machen. Doch steht dieser Fall nicht allein. Es findet
sich auch ein anderer in dem wohlbekannten Buche Baxter^s
„Gewißheit von der Geisterwelt" (1691). Die Geschichte ist
wohlbezeugt und folgt hier im Auszug:

Mary, die Frau John Goffe's von Rochester, lag in
schwerer Krankheit in ihrem Elternhaus in West-Mulling,
9 Meilen von ihrem Heim entfernt und starb hier. Am
Tage vor ihrem Tode empfand sie große Sehnsucht nach
ihren zwei Kindern, welche sie daheim in der Obhut einer
Wärterin zurückgelassen hatte. Sie bat ihren Gatten, ein
Pferd zu mieten, denn sie wolle heim und bei ihren Kindern
sterben. Ihr Mann erklärte ihr, daß es nicht anginge, sie
aus dem Bett zu nehmen, und daß sie nicht imstande sei,
auf einem Pferde zu sitzen. „Dann werde ich auf dem
Pferde liegen/ antwortete sie, „aber ich muß heim, meine
armen Kinder zu sehen/ Um 10 Uhr nachts war ein
Geistlicher bei ihr; sie zeigte sich gottergeben und bereit,
zu sterben. „Ich habe nur den einen Jammer," sagte sie,
„meine Kinder nicht sehen zu können." Zwischen 1 und
2 Uhr morgens fiel sie in tiefen Trance. Eine Witwe,
welche in dieser Nacht bei ihr wachte, sagte, daß ihre
Augen offen und starr waren und der Unterkiefer herabhing
. Als die Wärterin die Hand auf Mund und Nase
legte, fühlte sie keinen Atem; sie dachte, die Kranke habe
einen Anfall, und sie war im Zweifel, ob sie tot oder
lebend sei.

Am nächsten Morgen erzählte die sterbende Frau
ihrer Mutter, daß sie diese Nacht daheim bei ihren Kindern
gewesen sei. „Das ist nicht möglich," sagte die Mutter,
„denn du bist die ganze Zeit über im Bett gewesen."
„Ja," sagte die andere, „aber ich war diese Nacht bei


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