Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 255
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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v. Rechenberg-Linten: Das Problem der „Kugelempfindungen*. 255

Das Problem der „Kugelempfindungen".

Von P. v. Rechenberg-Linten (Ronco s. Ascona).

Anschließend an frühere Mitteilungen im Juni- und
Novemberheft der „Psych. Stud.tf vor. Jahres über obiges
Thema bin ich heute in der Lage, drei weitere derartige
Beobachtungen mitteilen zu können, die mir aus dem Leserkreise
zugegangen sind. — In ihrer Gesamtheit werfen diese
Beobachtungen nicht nur ein neues Licht auf gewisse Beziehungen
unseres grobstofflichen Körpers zu unserem feinstofflichen
, sondern sie zeigen uns auch die Möglichkeit, daß die
Ablösung des Tagesbewußtseins durch das sogen, transzendentale
Bewußtsein und umgekehrt, bewußt verfolgt werden
kann; ja daß diese beiden Bewußtseinszustände gleichzeitig
nebeneinander bestehen können. Dieses aber und die in
solchen Ubergangszustän den gemachten Wahrnehmungen
geben uns die weitere Möglichkeit, eine einigermaßen der
Wirklichkeit entsprechende Vorstellung von dem Wesen
und der Anschauungsweise des sogen. „transzendentalen
Bewußtseins" zu gewinnen, indem wir das Vorhandensein
eines solchen unmittelbar empfinden, während wir sonst im
allgemeinen das Vorhandensein eines solchen nur als logisches
Postulat aufstellen köfinen.

Alle Mitteilungen und Offenbarungen sogenannter Somnambulen
und Medien über diesen Gegenstand, d. h. über
den Zustand und die Anschauungsweise des sogen, transzendentalen
Bewußtseins werden, soviel ich weiß, nicht durch
das Tagesbewußtsein dieser Personen übermittelt, sondern
immer in einem mehr oder weniger bewußtlosen Zustande,
dem Somnambulen- oder Trancezustande. Sie stammen also
aus einer Quelle, die weder von dem Somnambulen oder
Medium selbst, noch, von irgend jemand anderem direkt
kontrolliert werden kann. Denn wenn der Somnambule
oder das Medium ihre Empfindungen und Wahrnehmungen
schildern, so wissen sie in ihrem Tagesbewußtsein nichts
mehr davon, und es kann garnicht bewiesen werden, daß
diese Empfindungen oder Wahrnehmungen notwendigerweise
einer von der unseren verschiedenen Anschauungsweise
— dem transzendentalen Bewußtsein — entsprungen
sind; die Kontinuität von ihrem hypothetischen Ursprung
— der transzendentalen Anschauungsweise — bis zum Tagesbewußtsein
des Somnambulen oder des Mediums ist unterbrochen
. Und daher fehlt auch der zwingende Beweis, daß
die erhaltene Schilderung von Empfindungen und Wahrnehmungen
einer „anderen Welt" entstammt.


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