Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 333
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0337
Kateta: Theorien über die Erhaltung des Lebens. 333

Hermippus. Er und seine Nachfolger wollten das Leben
durch Anhauchen junger Mädchen oder überhaupt durch
den Umgang mit der Jugend verlängern. Ich finde [in
diesem Punkt mit dem Materialisten Dr. med. Ludwig
Büchner übereinstimmend] an ihr nichts Absurdes. Denn
wenn man auch die Erscheinungen des tierischen Magnetismus
gänzlich wegleugnet, so geht es heute doch nicht mehr
an, an den Erscheinungen des Hypnotismus stillschweigend
vorüberzugehen. Es ist aber schon genügend, wenn wir
zur Unterstützung der oben erwähnten Methode nur den
Hypnotismus heranziehen.

Bekanntlich kennt die Jugend keine oder doch nur
sehr wenige Sorgen. Sie ist stets eines fröhlichen Muts
und freut sich über alles. Welche Wirkung hat aber die
unbegrenzte Lebensfreude auf einen Greis? Eine unermeßliche
! Er wird jung. Er singt und tanzt mit der Jugend
[wie Anakreon] und vergißt alle Leiden, die ihm die Last der
Jahre gebracht hat. Auch die Erfahrung lehrt uns dasselbe.
Der Utilitarier Eduard Beneke (Berlin 1798—1854) berichtet
uns, daß eine Dame bei der bloßen Erzählung von der
Amputation eines Armes schon die betreffenden Schmerzen
in ihrem Arme empfand *) Einen ähnlichen Fall teilt uns
Ennemoser mit. Die Schwester eines Spießruten laufenden
Soldaten empfand infolge des Anblickes dieser grausamen
Züchtigung nicht bloß den Schmerz der Rutenstreiche,
sondern sie bekam an ihrem Leibe Zeichen, die denen ähnlich
waren, welche die Rutenstreiche hervorzubringen
pflegen. — Einen nicht minder interessanten Fall berichtet
Feuchtersieben. „Man kennt jenen Schüler Boerhave's, der
den entsetzlichsten Kursus der Medizin durchmachte, indem
alle krankhaften Zustände, welche der beredte Lehrer
mit lebensvollen Farben schilderte, nach und nach an ihm
wirklich zum Vorsqhein kamen. Nachdem er so im Winterkurse
die Fieber und Entzündungen und im Sommer die
Neurosen durchgemacht, hielt er es für geraten, ein Studium
aufzugeben, welches ihn an den Rand des Grabes doziert
hätte/ — Derselbe Verfasser erzählt noch von Wilden eines
amerikanischen Stammes, die sich, wenn sie glauben und
sich einbilden, ihren irdischen Zweck genug verwirklicht
zu haben, hinlegen, um zu sterben, und dann auch wirklich
sterben.**)

*) Beneke: »Pragmatische Psychologie ,tt Bd. I, S. 240. Vergl.
Schmöger: „ Das Leben der gottseligen Katharina Emmerich * J,
379 296

' **) 'Feuchtersieben: »Zur Diätetik der Seele/ 8. Aufl., S. 32, 52.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0337