Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 352
(PDF, 209 MB)
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352 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1910.)

von einem anderen —, woher dann zuerst die Bewegung?
Wenn aber sich gar nichts in der Natur bloß leidend,
sondern im Erleiden noch tätig verhält, wenn * das Herz des
AU-Einen zugleich in jedem Stäubchen sich regt, dann ist
anders als der Stoff bloß das Organische, der Mensch
Produkt der Außenwelt?? Sagt das ein „Monist'* ?
Von mir auf manche andere Okkultisten schließend, versichere
ich, daß wir nicht etwa das Okkulte als Wahrheit
hinnahmen, weil wir an Unsterblichkeit glaubten, noch umgekehrt
durch den Okkultismus die Unsterblichkeit als
Wahrheit begriffen, sondern daß wir die eine Wahrheit wie
die andere für sich erfaßten und dann erst wiederum als
Wahrheit die gegenseitige Beziehung beider Wahrheiten
werteten. Da haben keine vorgefaßten Meinungen geherrscht
, nur unbefangenes Wahrheitsverlangen.

Im selben Verlangen müssen wir es ablehnen, die intellektuellen
Vorgänge des Okkultismus, abgesondert von
den physikalischen, etwa allein glaubhaft und wertvoll zu
erachten. Es ist das geradezu unmöglich. Beides ist in
genug bezeugten Beispielen engstens mit einander verflochten
. Wenn Pierre Jan et, der sicherlich für keinen
„SpiritistenÄ gelten darf, bei einer Somnambule die Wirkung
ihrer Einbildungskraft auf das Erscheinen des Stigmas an
ihrem Leibe auf das exakteste feststellte, so erkennt man
das Zusammenspiel geistiger und körperlicher Verrichtungen
. (Vgl. „ Bulletin de PInstitut Psychique International
", 1901, Juli—September, Nr. 5, „Une Extatique",
S. 209 ff.) Wenn Kotik bei seinen Gedankenübertragungen
kupferne Drähte mit bestem Erfolge anwandte, oder wenn
er Gedanken am Papier festhielt, so greift auch da
Geistiges und Stoffliches in einander. Wenn Prof. Ocho-
rowicz bei seinen Experimenten mit dem Frl. Tomczyk
entdeckte, wie sie durch eine von ihm neu gefundene
Strahlenart ihren Willen auf Körper telekinetisch übertrug
, so ist abermals das gleiche der Fall. Und so fort in
tausend Fällen. Daß aber dem so ist, gerade das ist das
Große am Okkultismus, womit er seine Mission der Aufklärung
an der Menschheit vollbringen wird. Soll der Begriff
der „Materie* in alter Unklarheit ewig von der
Geisteswelt geschieden bleiben? Was den Okkultismus im
vorigen Jahrhundert zu neuem Leben rief, waren das
geistige Ferngesichte und Prophetenworte? Oder waren
es nicht die immer wieder beobachteten, häufig von intellektuellen
Kundgebungen begleiteten Wirkungen der
Medien auf die Körperwelt? War diese Art seiner Erneuerung
ein Irrgang? Sind wir ausgezogen wie Saul, um


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