Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 360
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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360 Psychische Studien, XXXVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1910.)

c) Der Spuk von Coimbre. Dem „Berl. Tageblatt
* (Nr. 181, 1. Beilage vom 11. April er.) schreibt sein
Korrespondent aus Brüssel, dat. 10. April: „In der belgischen
„Zeitschrift für Psychiatrie* ist eine merkwürdige
Spukgeschichte zu lesen. Die Ereignisse sollen sich in der
portugiesischen Ortschaft Coimbre zugetragen haben, und
die Hauptbeteiligten sind der junge Jurist Hörnern Christo,
seine Gattin Bernadette und ein freund des Hauses, der
Rechtskandidat Gomez Poredes. Herr Christo hat eine
hübsche, auf dem Lande liegende Villa gemietet; er zog
ein und war sehr glücklich und glaubte, daß auch seine
junge Fran sehr zuffieden sei. Dafin täus'chte er sich nun
sehr. Denn Frau Bernadette hatte zur Nacht schwere und
bedrückende Abenteuer. Während ihr Gatte ganz fest
schlief, gingen nach ihrer Meinung allerhand böse Geister
in dem Hause um. Sie hörte deutlich, daß irgend jemand
alle Türen des Hauses aufschloß und wieder zuwarf, daß
er an die Fensterscheiben pochte, daß er über den Fußboden
trappte, daß er sogar lachte, schrie, stöhnte und
seufzte, alles in bunter Abwechselung. Die Frau getraute
sich aber nicht, etwas zu sagen, da sie ihren Gatten jede
Nacht fest schlafen sah. Und da auch die Dienstboten gar
nichts von dem Spuk erzählten, so glaubte die Frau, daß
nur sie allein von bösen Eingebungen geplagt werde. Da
erhielten sie eines Tages Besuch von einem Freunde, Herrn
Gomez Poredes. Man saß lange bei der Abendtafel, man
trank reichlich Wein bis 1 Uhr nachts, und dann gingen
die Eheleute und der Gast in ihre Zimmer. Gomez stellte
die Kerze auf den Nachttisch und entkleidete sich. Wie
erstaunte er aber, als er dies Licht verlöschte und plötzlich
ein großes Rumoren in dem Räume anfing. Es wurde an
die Fenster geklopft, es wurde über die Dielen getrappelt,
irgend jemand riß die Tapeten von der Wand. Gomez riß
das Fenster auf. Niemand! Er rief hinunter in den Garten.
Niemand! Er entzündete die Kerze wiederum und suchte
jeden Winkel des Zimmers ab. Nichts war sichtbar. Alles
war ordentlich an seinem Platze. Kaum war es jedoch
dunkel geworden, als der Lärm von neuem anfing. Helligkeit
und Stille, Dunkelheit und Lärm! Gomez konnte das
genau feststellen. Er wollte aber seine Freunde nicht in
ihrer Nachtruhe stören und wartete mit dem Bericht seines
Abenteuers bis zum nächsten Morgen. Nun gestand auch
Frau Bernadette von ihren Spukphantasien, und da sie alle
aufgeklärte Leute waren, so beschlossen sie, dem lästigen
Spaßvogel sehr bald auf die Spur zu kommen. Sie baten
sich drei Polizisten aus. Als es wiederum Nacht wurde,


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