Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 387
(PDF, 209 MB)
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I

Clerikus: Aus den Akten einer geistlichen Oberbehörde. 387

über das, was ich hier mitgeteilt, getrauen wir uns,
ich und die dabei Beteiligten, zu jeder Stunde den Wahr-
heitseid abzulegen." -

Das Ordinariat sandte die betr. Nummer des „ Volksfreundes
* am 28. April 1874 an das Bisch. Stadtkommissariat
mit dem Auftrage, über die Tatsächlichkeit der dort geschilderten
Vorgänge, besonders über die angeblich vorgenommene
Benediktion des fraglichen Hauses Nachforschungen
anzustellen. Vom Bisch. Stadtkommissariat
erfolgte am 31. Mai 1874 die Antwort, daß alle Nachforschungen
erfolglos geblieben seien und die Sache „so
ziemlich auf purer Fiktion beruhen dürfte*. Es ist aber
nun bemerkenswert, daß neben diesem Bericht von der
Hand eines Mitgliedes des Ordinariats die Bemerkung steht:
„vide Bericht des Kapuzinerpaters I. RA*) Es hatte
nämlich am 8. Juni 1874 dieser Pater dem Ordinariat das
Folgende mitgeteilt, woraus hervorgeht, daß die Meinung
des Stadtkommissars, die ganze Sache beruhe auf einer
Fiktion, unhaltbar ist. Der Pater schreibt: „Ergebenst
Unterzeichneter beeilt sich, über die Benediktion des Hauses
Nr. 10|13 in der unteren Gartenstraße folgendes zu berichten:
Am 17. Februar d. J. sagte mir P. Guardian, es seien
einige Bewohner des genannten Hauses und zuletzt der
Sohn des Hausherrn, des quieszierten Studienlehrers Sch.*)
bei ihm gewesen und hätten ihm erzählt von nächtlichen
Erscheinungen und Beunruhigungen, die schon seit 7 Wochen
andauern und nach ihrer Uberzeugung einen dämonischen
Charakter haben. Die Leute wären in größter Bestürzung
und seien willens, das Haus zu verlassen, wenn nicht bald
Abhilfe dieses unheimlichen Übels erfolge; ich solle also in
seinem Auftrage das Haus benedizieren. In Ermangelung
einer entsprechenden ßenediktionsformel im Münchner
Rituale nahm ich* nun das „Rituale ratisbonense minus*,
welches eine ganz geeignet erscheinende „benedictio maior
domus a daemone vexatae* enthält und verfügte mich in
das betreffende Haus. Ich erkundigte mich um verschiedenes
, konnte aber einer natürlichen Ursache nicht auf die
Spur kommen. Nur meinten einige Bewohner bisweilen
bei den nächtlichen Vorkommnissen den Schatten einer vor
kurzem aus diesem Hause verstorbenen (protestantischen)
Person wahrgenommen zu haben. Alle aber stimmten darin
überein: wenn je dämonische Einflüsse möglich sind und
vorkommen, so sei dies hier der Fall. Ich nahm also mit
geweihtem Lichte, Dreikönigswasser und Weihrauch die

*) Die vollen Namen sind der Redaktion mitgeteilt worden.

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