Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 451
(PDF, 209 MB)
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Endriß: Zum Problem der Wünschelrute. 451

namentlich der zu rasche Ubertritt von Schattengebieten in
Lichtgebiete gibt Mißweisung. An Schattengebieten ergaben
sich fast ausnahmslos — selbstredend bei verbundenen
Augen des Rutengängers — sehr kräftige Ausschläge
, und auch die Einwirkung kurzer augenblicklicher
Unterbrechung einer im Zimmer bei gewöhnlicher Luft und
Temperatur befindlichen Licht -Wärmequelle konnte in
Wellen mit ziemlich genau 20 Sekunden Dauer bei einer
Entfernung von 2 Meter experimentell ermittelt werden.
Das deutliche Auftreten von mit der Wünschelrute nachweisbaren
Wellen in der Luft ergaben besonders solche
Versuche, welche in Räumen, in welchen die Luft nach
dem Elworth^-Kölle'sehen Verfahren stark ozonisiert wurde,
zur Ausführung gelangten.

4. Es scheint mir demnach, daß bei der Wünschelrute
weniger der Stoff der Körper, rein chemisch in
dem gewöhnlichen Sinne dieses Wortes, als vielmehr
physikalisch, und zwar anscheinend besonders in seinen
Wärmeverhältnissen (vgl. insbesondere spezifische Warme!)
wirkt, d. h. daß namentlich thermale Differenzen im
weitesten Sinne dieses Wortes bei der Entstehung der
Rutenausschläge von Bedeutung sind. Ich muß gerade das
Gebiet „Wärmedifferenz" ganz besonders betonen, denn
auch eine Vergrößerung der Wärmedifferenz zwischen
rechter und linker Hand an den Berührungsstellen der Rute
mit der Hand erhöht die Wirkung des Rutenausschlags;
auch läßt sich nachweisen, daß bei kühler Nase, d. h. bei
einer Temperatur derselben (Nasenspitze) von ca. 10 bis
16 Grad C und guter Wärme der einen Hand (Innenseite),
d. h. über 30 Grad C, sich ebenfalls die Reaktion verstärkt
zeigt. Außerdem ist aber auch notwendig eine möglichst
normale Körperwärme insgesamt; Frieren ist nachteilig,
aber andererseits -ist gleiche oder gar höhere Wärme der
Luft, wie die normale Körperwärme, ebenfalls, soweit
wenigstens meine Versuche es dartun, ungünstig. — Wie
die Wirkungen in letzter Linie entstehen, ob etwa thermo-
elektrische Verhältnisse hier im Spiele sind, ob jener
Druck der Strahlung der Materie, von dem uns Arrhenius
eine so tief geistreiche Theorie gegeben hat, in Betracht
kommt, all das muß ich hier noch ganz in Frage lassen.

5* Die Temperaturverhältnisse der gesamten Umgebung,
d. h. aller Körper, die in ihrer spezifischen Art, in der
Luft sozusagen, herausfallen, werden also aller Wahrscheinlichkeit
nach wesentlich durch die Nase dem Rutengänger
mitgeteilt, (vergl. Punkt 2) oder, noch vorsichtiger
ausgedrückt, die Bewegung der Luft auf dem Wege

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