Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 525
(PDF, 209 MB)
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Schmidt: Sprachliche Erläuterungen der Bergmann prache. 525

Die meisten Ismen duften nach Eitelkeit und Krankheit
, Ehr- und Habgier, Dummheit und Torheit, und überleben
sich mehr oder minder räsch und gründlich. Man
tut am besten, diesen Machwerken zu mißtrauen. Wie die
letzteren, so deren Urheber: der Apfel des Ismus fällt nicht
weit vom Stamme des Isten; jeder Künstler prägt seinen
Charakter dem Kunstwerk auf. Die meisten großen Isten
sind gewaltige Schreier, umgeben von dichten Schwärmen
armseliger Klopffechter, welche Unsinn als ägyptische
Weisheit ausposaunen, die der durch ihren Lobgesang Verherrlichte
mit großen, tiefen Löffeln wacker geschlürft
haben soll.

Möglicherweise tanzt die gesittete Menschheit nunmehr
wirklich auf einem Vulkan.

Sprachliche Erläuterungen zu bekannten
Ausdrücken der deutschen Bergmannssprache
. *)

Auch von der mythischen Vorstellungswelt unserer
Vorfahren, ihrem Wunderglauben, hat uns unsere heutige
Sprache noch mancherlei aufbewahrt. Der alte Bergmann
stand als Kind seinerzeit ebenfalls unter der Herrschaft
solcher mythischer abergläubischer Vorstellungen, ja er in
besonders hohem Grade, weil ihnen schon die geheimnisvolle
unterirdische Welt, mit der er tagtäglich zu tun hatte,
stete Nahrung bot. Wie er sieh die Entstehung der Erze
dachte, zeigt der bekannte Harzer Wahlspruch: „Es grüne
die Tanne, es wachse das Erz! Gott schenke uns allen
ein fröhliches Herz!", wo das Wachsen des Erzes ganz
wörtlich zu nehmen ist. —

Die Phantasie der Bergleute sah aber auch allerlei
Geister im Berge tätig, die ihnen den Bergsegen verliehen
oder noch häufiger umgekehrt ein böses Spiel mit ihnen
trieben. Jedes Bergwerk hatte in der Regel seinen be-
sonderen Berggeist, der verschiedene Namen führte, wie
Bergmännlein, Bergkobold, Bergmönch, Gütlein (Verkleinerungswort
zu „Gott"), lat. daemon metallicus u. a.;

*) Auszug aus einem Aufsatze von Prof. Dr. Th. Imme in
Essen, erschienen in der Berg - und Hüttenmännischen Zeitschrift
„ Glückauf* (Nr. 21 vom 28. Mai 1910). — Wie mag es heute
um den Aber- und Geisterglauben der Bergleute stehen ? In ihrem
Berufe, wie wohl auch in demjenigen der {Seeleute scheinen Beziehungen
zur übersinnlichen Welt besonders feste Wurzel geschlagen
zu haben! Es wäre interessant, aus Fachkreisen Näheres hierüber
zu hören. Der Einsender.


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