Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 554
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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554 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)

3) Die Erklärung des Phänomens ist oftmals
und von verschiedensten Seiten versucht worden — vergeblich
. Wir stehen einem rätselhaften Vorgang gegenüber
; die Frage: Wer führt den Stift bei Schöpfung dieser
Farbenwunder? bleibt heute noch ungelöst. Sind es wirklich
Spirits, Geister von Abgeschiedenen, die in einer anderen
Sphäre wohnen, deren Schönheit unsere arme Erde
nur im Traume erreichen kann? Das Medium selbst läßt
sich diesen Glauben nicht nehmen und ernste Männer, wie
z. B. Cesare Lombroso, teilen diesen Glauben. Der sog.
„ Aufgeklärte" lacht natürlich über solchen „ Unsinn ", allein
er verrät damit nur, daß ihm Wissen und die Fähigkeit,
richtig zu denken, fehlen. Ich rate ihm, Prof. Kichet's
Artikel zu lesen: „Soll man den Spiritismus studieren?"
Der berühmte Gelehrte weist hier u. a. treffend nach, daß
es eine leere Behauptung ist, a priori zu erklären: „Die
spiritistische Idee ist absurd. Es ist nicht möglich, daß die
Toten lebendig werden usw." Es fehlt hier der Raum,
mich weiter über die Frage zu verbreiten. Ich möchte nur
den vorurteilslos Denkenden, wissenschaftlich Gebildeten
anregen, die ausgetretene Heerstraße der sog. „modernen
Wissenschaft* auf eine Weile zu verlassen und sich im
Gebiete des wissenschaftlichen Okkultismus umzusehen.
Ich bin überzeugt, er kommt zu der Anschauung, daß in
der spiritistischen Hypothese wohl die von Allen gesuchte
und nie gefundene Wahrheit liegen kann. Man braucht
deshalb noch nicht abergläubischer „Offenbarungsspiritist" zu
werden. Die Verirrungen der letzteren beklagen wir Okkultisten
ebenso aufrichtig, wie die Blindheit und den
skeptischen Starrsinn der „Aufgeklärten". Leider bewegen
sich die in den deutschen Zeitungen über das Malmedium
A. erschienenen Besprechungen alle ohne Ausnahme auf
dem Boden materialistischer Weltanschauung. Die
Ablehnung der Geistertheorie und die feierliche Erklärung,
daß „Schreiber dieses* weit entfernt sei von solchem Aberglauben
, durchzieht die Ausführungen wie ein roter Faden.
Wahrscheinlich würden die Zeitungen andere Anschauungen
in ihre Spalten nicht zulassen. Die erschienenen Besprechungen
— Herr Aßmann hat zwei große Mappen
damit gefüllt — lassen sich in drei Klassen einreinen.
Man hat hierbei zugleich die bis jetzt aufgestellten Erklärungen
des Phänomens:

1) Der Vorgang ist einfache Folge von Inspiration
oder er ist „die Betätigung einer angeborenen Fähigkeit
in einem Zustand einseitiger Konzentration, gefördert durch
ein großes Maß von Übung und hervorgerufen durch einen


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