Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 562
(PDF, 209 MB)
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562 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)

zeichnete es als das der Fremden. Befragt, warum sie
einen Augenblick gezögert habe, entgegnete sie, die Dame
in der Kirche sei magerer gewesen, und beschrieb sie dann
ihrem Aussehen auf dem Krankenlager gemäß, und nicht,
wie sie zurzeit der Anfertigung der Photographie ausgesehen
hatte. Die Dienerin hatte jene Dame nie gesehen
und der Pfarrer hatte niemandem gesagt, daß er zur
Kranken gerufen worden. In diesem Falle ist also eine
schwerkranke Träumende fernsehend and zugleich fernwirkend
." —

Folgende Beispiele von Fernwirkungen Lebender entnehme
ich Daumer („Das Geisterreich,* Band II, S. 195):
»In einem Dorfe von Sommersetshire wurde ein junger, gesunder
Mann, 21 bis 22 Jahre alt, vom Alpe belästigt, so.
daß dadurch seine Gesundheit litt. Niemand zweifelte, daß
ihn eine gewisse Hexe zu verderben suche; er entschloß
sich, das Scheusal wachend zu empfangen und sich so der
Anfechtung desselben zu erwehren. Es folgte ein heftiger
Kampf, bis man auf seinen Ruf Licht brachte. Die Erscheinung
verschwand und kam nicht wieder. Der junge
Mann wurde stehend und noch atemlos angetroffen. Er erzählte
, wie er trotz seiner ganz bestimmten Meinung und
Vorstellung, daß es die schauerliche, dürre, gefürchtete
Greisin sei, doch während seines Ringens mit ihr ein ganz
anderes Gefühl gehabt, der Atem und das ganze Wesen der
Erscheinung sei das eines jungen, blühenden Mädchens gewesen
.* (Barnelt, der Verfasser der „Speeimens of british
prose writers", erzählt den Fall aus eigener Erfahrung.)

Prof. Daumer knüpft hieran folgende Bemerkungen:
„Das ist sehr auffallend und merkwürdig. Es gab sich
hier etwas zu fühlen und zu erkennen, was nicht Einbildung
gewesen sein kann, da es vielmehr einem vorgefaßten, ganz
bestimmten Argwohn und Glauben entgegen war. Die
Sache stimmt, wie sie sich hier herausstellte, mit mehreren
Volkssagen überein, wo der Alp sich in ein junges Frauenzimmer
verwandelte, woraufhin sogar Heiraten entstanden
sein sollen. Es sind, so scheint es, Mädchen, die in Schlaf
und Traum in die Ferne wirken, ja mit ihrem Eidolon bei
dem Jünglinge oder Manne, für den sie eine Leidenschaft
gefaßt, Besuche abstatten, ohne daß ihr waches Ich Etwas
davon weiß".....

Die Möglichkeit geisterhafter Besuche, die mittels der
Traum ekstase und des sich in ihr entbindenden Eidolons,
dieser unmittelbaren plastischen Selbstdarstellung der
menschlichen Persönlichkeit, gemacht werden können, ist
keinem Zweifel • unterworfen. Ein bekanntes Beispiel hat


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