Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 570
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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570 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)

gläubigkeit und Wundersucht blamieren. Im Hintergründe
ist es meist das verfehlte Festhalten an eigener individueller
Selbstständigkeit, bezw. Hochmut, und oft auch Schwerfälligkeit
, was ein Zugeben erwiesener Tatsachen und so
ein hierauf gegründetes gegenseitiges Verständnis nicht
aufkommen lassen will. — Ein weiteres Hemmnis für Verständnis
der Anschauungsweise anderer ist die eingehende
Arbeitsteilung auf allen Wissensgebieten. In unserer Zeit
aufreibender Nervenarbeit und der Sucht nach Vergnügen
wird die Gabe des Hellsehens, Odsenens, der Telepathie
negativer und positiver Art immer seltener. Zur besseren
Schonung der Nerven und um Medien zu ersetzen, wäre
es von großem Wert, Instrumente zu finden, wie das im
VIII. Heft der „Psych. Stud." (S. 4öl ff.) angedeutet ist.
Andereiseits könnten auch Tiere dazu benützt werden, ihre
für einzelne Wahrnehmungen schärfer ausgebildete Sinnestätigkeit
in den Dienst der okkultistischen Forschung zu
stellen. Da und dort ist dies ja in den Ps. St. auch schon
angedeutet worden. (S. auch Brehm, Tierleben, über die
Spinne als Seherin). Jedenfalls waren die alten Auguren
auf diesem Weg; aber ihre Geheimnistuerei und die Unduldsamkeit
ihrer Mitmenschen haben den Wert solcher
Kenntnisse der Natur verloren gehen lassen. Was wäre
heute noch zu lernen an Schnecken, Spinnen, Ameisen u. a.
Insekten, an Hunden, Katzen, u. s. w.! Auch die Pflanzenseele
ist ein Objekt, das für psychische Forschung von
großem Wert ist. Man denke nur an die Befruchtung, an
die Wunder der Schleimpilze, an das Leben hochentwickelter
Pflanzen, wie der Bryomia, an die Droseren.

Zu Punkt 10—16: Was hier vom Gelingen der Rute
gesagt ist, gilt von der Nerventätigkeit im allgemeinen.
Das Leitungsvermögen steigt gewöhnlich im Verhältnis der
Dichtigkeit eines Leiters. Darum verbürgt die straffe Anspannung
des Organismus allein den Erfolg (Ähnlichkeit
mit dem Trancezustand). Andererseits bewirkt Abwechslung
eine Ausspannung und die Möglichkeit nachherigen tieferen
Eindrucks. Es gilt als psychologisches Gesetz, daß die
auf ein Ziel gerichtete Aufmerksamkeit nur durch einen
Eindruck abgelenkt werden kann, der um 1/55 stärker ist
als derjenige, welcher die Seelenkraft vorher in Anspruch
nahm. Der wichtigste Gegenstand unseres Forschens bleibt
immer wieder des Menschen Psyche („Erkenne dich selbst!*).
Mag diese für uns Bekannte und doch Unbekannte nun
als Seele, als Od, tierischer Magnetismus, Elektrizität besonderer
Art, als Nervenfluid, als magische Strahlung angesehen
werden: sie ist es, die in die eigene und fremde


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