Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 590
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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590 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1910.)

eiskalten Winter, das Unsterbliche wird aus dem Sterblichen,
das wahre Leben wird aus demjenigen, was tot schien,
geboren, — ist das nicht alles „Entwicklung"? Jesus sagt
bekanntlich zu seinen Jüngern (Lukas 17, 1): „Es muß
ja Ärgernis kommen; aber wehe dem, durch welchen es
kommt!"

Nichts läutert die Seele mehr als sittliche Siege über
Prüfungen. Diese Läuterungen sind ebenso notwendig wie
die Schatten auf einem Gemälde, um das Licht besser
hervorzuheben. Das Gute liegt nicht in dem Schlechten,
sondern im Triumph über das Schlechte. Tugend ist kein
Laster, aber sie wird größer, wenn sie durch den Drang
nach Liebe das Laster verschwinden läßt. Finsternis wird
nur vertrieben durch das Entfachen von Licht. Das Gute
ist ursprünglich und ewig, das Schlechte nur vorübergehend,
zufällig und zeitlich. Jede Vollendung ist dem Ursprünglichen
gleich. Alles muß endlich einmal gut werden.
Schließlich wird Gott einmal sein „alles in allem". Trotz
des Schlechten beherrscht und regiert Gott die Welt.

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Jede Tür muß
eine Angel haben, um die sie sich dreht. Kein Geist kann
sich uns nahen, der nicht einen Anziehungspunkt, eine
übereinstimmende Neigung oder einen ähnlichen Charakterzug
mit uns hat. Kein böser Geist kann uns nahe kommen,
wenn wir keine verwundbare, schwache Stelle in unserm
Charakter besitzen, die eine Anziehungskraft auf ihn ausübt
. Das ist die peinliche Lektion für unsre Schwäche,
die uns die sittliche Notwendigkeit lehrt, bessere Zustände
und Gesinnungen in uns heranzubilden, die uns dazu geeignet
machen, daß wir erhabenere, reinere, himmlischere
Beziehungen anknüpfen können. (Schluß folgt.)

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Das antike Mysterienwesen.

Eine Erwiderung von Dr. K. H. E. de Jong.

Der Verfasser des obigen hochinteressanten Werkes*)
das von unserem Herrn Literatlirberichterstatter Geh. Hof-

*) K. H. E. de Jong, „Das antike Mysterienwesen in religiös-
geschichtlicher, ethnologischer und psychologischer Beleuchtung."
Leiden 1909. Brill. X, 362 S.


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