Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 694
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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694 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1910.)

durch die Physis zu erklären sind. Ubernatürliche Erklärungen
dafür findet neben dem Bibelgläubigen nur der
Mechanist. Denn auch im Wunder berühren sich die Extreme
(credo quia absurdum). — Von der Vererblichung
erworbener Anlagen liegt ja im englischen Vorstehhund für
den, der sehen will, ein Beispiel vor. Ursprünglich durch
Dressur, d. h. durch Übertragung meiibch lieh er Empfindungsbilder
, automatisch Gewordenes wird als Anlage vererbt,
die nun leicht im Nachkommen durch Übung geweckt und
lebendig gemacht werden kann. — Persönlichkeit kann
auch als intensive Eigenart bezeichnet werden, die zu einer
selbständigen Einheit, der Einzefceele, geworden im intensiven
Wirken, und die es extensiv werden lassen kann.
Den uns bekannten höchsten Ausdruck findet die Persönlichkeit
in der menschlichen Psyche. Und nur geozentrische
Verblendung schließt die Möglichkeit außerirdischer, höher
entwickelter Psychen in Persönlichkeitszentren aus. Die
Denkarbeit eines Menschenhirns strahlt wie ein Licht von
einem Punkte, von den Schwingungen der Nervenenergie
getragen, die Gedanken nach allen Richtungen aus, dem
Geber der drahtlosen TeJegraphie vergleichbar. Die telepathische
Gedankenübertragung von Hirn zu Hirn ist nicht
nur nichts Unbegreifliches, sondern gibt die aliein richtige
und natürliche Erklärung für jeden aktiven geistigen Vorgang
. Selbst Hering, der der Materie Gedächtnis zuweist,
spricht gelegentlich von der Fortleitung geistiger Inhalte
durch die Nervenbahnen. Das ist eben Telepathie. Wie
anders als durch Fortleitung kann ich mir erklären, daß
meine Hand geistige Inhalte, die in meinem Denkorgan sich
bilden, niederzuschreiben vermag. Daß dies auch über den
Körper hinaus — drahtlos — geschehen kann, ist eigentlich
selbstverständlich für den, der den Inhalt an einen Träger
gebunden weiß. Schon Fechner bemerkt, daß der menschliche
Schädel keine Metallkugel sei, die die Gedanken nicht
durchließe. Daß gleiche Schwingungen in verschiedenen
Gehirnen wechselwirkend gleichen Empfindungsbildern zur
Eesonanz werden können, hat nichts Ubernatürliches an
sich. Die Telegraphie ohne Draht schafft ein Meer differenzierter
Atherschwingungen, die nur da ihre Bestimmung
erfüllen, wo die der Empfänger, gleich abgestimmt, Resonanzmöglichkeiten
geben. In einem gleichen Meer von Äther-
schwingungen, die Träger von geistigen Inhalten sind, bewegen
auch wir uns, und nur da, wo absichtlich oder
unabsichtlich gerichtete und abgestimmte Empfangsstationen
für sie aufnahmefähig sind, werden Gedanken und Gefühlsstimmungen
auf andere Gehirne übertragen und auf und


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