Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 703
(PDF, 209 MB)
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Reich: Leben und Weben des Weibes. 703

am Webestuhl des Geistes sieh betätigen und erziehende
Lektüre schaffen für die emporwachsenden Geschlechter;
wenn sie den schönen Künsten ihr ganzes Können weihen
oder Dienste leisten, welche ihrem leiblichen Vermögen angemessen
sind. Auf zahlreichen Gebieten eröffnet sich für
die unverehelichte Frau Gelegenheit, nicht nur gutes,
sondern großes Unvergeßbares zu bewirken und damit
innere, wie äußere Kultur zu fördern.

Die Frau soll geistig, nicht gelehrt oder gar verkehrt,
soll gut und edel geartet, fein und liebenswürdig sein, die
Herzen der Wesen gewinnen und alles vermeiden, was Gesundheit
, Moral und Religion beeinträchtigt, Liebe unterdrückt
und Laster fördert; sie soll der Jugend bestes Beispiel
sein und des starken Geschlechts Ausschreitungen mit
aller Kraft der Seele verhindern; sie soll barmherzig sein und
mit denen, welche ihr dienen, menschenfreundlich umgehen.

Zu alledem gehört gute Erziehung; solche darf nicht
Ausnahme sein, wie es unter Einfluß des barbarischen
Systems der Selbstsucht der Fall ist, sondern muß allgemeine
Norm sein, wie es die Herrschaft des Systems der altruistischen
Gegenseitigkeit bewirkt. Kein weibliches Wesen
darf von solcher echt humanen, hygieinischen, sozialen und
geistigen Erziehung ausgeschlossen bleiben, wenn nicht die
höchsten und edelsten Interessen der gesamten Staatsgesellschaft
noch des weiteren auf das mächtigste gefährdet
wrerden sollen.

Und wieder sind es Frauen hauptsächlich, in deren
Händen die Verwaltung solcher erhabener und vervollkommnender
Erziehungspflege sich befindet. Da nun letztere
eines der größten Hauptwerke jeder gesunden Zivilisation
ausmacht, so fällt das Schwergewicht aller Tätigkeit der
Frauen nicht bloß auf die Haushaltung, sondern auch auf
umfassende Erziehung kleiner und großer Kinder, sowie befreundeter
und dienender Personen durch Wort und Beispiel
. Der eigentliche Beruf der Frau liegt also in ganz
anderer Richtung, als die Matadoren der Frauenemanzipation
um jeden Preis der ganzen Welt verkünden. Das,
was diese Schreier erstreben, führt zu Ungeheuerlichkeit,
Ungesundheit, Unglückseligkeit; das, was die wahren
Freunde der Frauen erstreben, zu normalem Leben, Gesundheit
und Glückseligkeit.

Die Frage des Friedens und des Krieges wird stets
am meisten berührt durch das öffentliche System. Unter
Herrschaft des egoistischen Systems gibt es Krieg, abwechselnd
mit bewaffnetem Halbfrieden und diplomatischen
Gefechten; unter Herrschaft der altruistischen Gegenseitig-


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