Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 78
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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78 Psychische Studien. XXXIX. Jahnr. 2. Heft. (Februar 1912.)

zugeben, so dürfen wir uns auch nicht weigern, jede Mitteilung
, welche angeblich aus jener Quelle stammt, zu
berücksichtigen und zu erwägen; vorausgesetzt, wir besitzen
gute Gewähr für die Ehrlichkeit des Mediums und hinlängliche
Proben seiner Fähigkeit. Alle, welche diesen
höchst fesselnden Gegenstand zu ihrem Studium erwählten,
werden gefunden haben, daß die Visionen der Seher und
Ekstatiker größtenteils subjektiv gefärbt und von deren
Neigungen und Vorurteilen beeinflußt s<nd, zum mindesten
in einem Grade, wie dies bei ihren die materielle Welt
betreffenden Begriffen und Ansichten der Fall ist. Dessen
ungeachtet besitzen wir unter anderem in den Fällen
von Swedenborg und Cahagnet's Medium, Adele Magnot,
einen schriftlichen Zeugenbeweis von hohem Werte für
die unzweifelhafte Echtheit mancher ihrer Visionen und
Unterredungen mit Abgeschiedenen, deren Charakteristik,
obschon die betreffenden Personen oft weder dem Seher,
noch den Anwesenden bekannt waren, sich doch nachträglich
in allen Einzelheiten mit der Wirklichkeit als völlig übereinstimmend
erwies. Wenn sich aber manche ihrer Visionen
bewahrheiteten, besteht dann nicht die begründete Vermutung
, daß auch in ihren sonstigen Behauptungen, wofür
sich ein unmittelbarer Beweis nicht erbringen läßt, *o
manches Wahre enthalten ist? Es ist bedeutsam, daß
Swedenborg sowohl in seinen Schriften, als auch in den
durch Cahagnet's Medium erfolgten Mitteilungen so oft
und nachdrücklich von einer entkörperten Geistern eigentümlichen
Fähigkeit spricht, in ihrer nächsten Umgebung
Gegenstände, woran sie denken, scheinbar entstehen zu
lassen. Nach Swedenborg ist der menschliche Geist, ähnlich
einem Gelehrten, dem eine ungeheure Bibliothek zur
Verfügung steht und der daraus jedes beliebige Buch auswählen
und sich seiner bedienen kann, vom Schöpfer mit
einer vielleicht unbeschränkten Anzahl angeborener Ideen
ausgestattet, mit der Befähigung, sie nach seinem unmittelbaren
Bedürfnisse auszuwählen und zu kombinieren, sowie
die daraus resultierende Idee in seine unmittelbare Umgebung
zu projizieren und da in einer Weise zu verkörpern,
daß sie — gleichgiltig ob in einem unveränderlichen Objekte
oder in einer bewegten Szene bestehend — ihre
volle Verwirklichung durch ihn erst unter seiner prüfenden
Betrachtung erfährt. Denselben Gedanken finden wir in
vielen Schriften vertreten, die angeblich von Geistern herrühren
. Und sind es nicht eben dieselben Wirkungskräfte,
die sich in den Krystallvisionen und anderen Halluzinationen,
sowie in vielen Träumen offenbaren ?


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