Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 85
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Lormann: Noch einmal Emamiel Swedenborg's Geisterverkehr. 85

das Dasein der Lebenden vor uns haben und sowohl
spontan wie experimentell sich immer wieder im Zusammenhange
mit ihnen die gleichen supranormalen Phänomene einstellen
, das Fortleben derer, die wir sterben sahen, dagegen
dem Wissen sieh entzieht und sogar zu widerstreiten scheint,
so ist es zunächst gewiß das einzig Einfache und Selbstverständliche
, daß wir die Ursache jenes Geschehens den
Lebenden zuschreiben. Allerdings geht Natürlichkeit
und Einfachheit dieser Voraussetzung trotzdem wieder verloren
in gar manchen Fällen, die sich durch die Hellseher
und Medien als spiritistisch einführen und, wie gesagt, zu ihrer
animistischen Deutung so weiter Umwege, solcher Verrenkungen
des Denkens bedürfen, daß das anfangs Einfache
zur ärgsten Gezwungenheit wird.

Wenn aber dann die unbeweisbare spiritistische
Hypothese stark an Wahrscheinlichkeit gewinnt fast
bis zur Gewißheit und, ob auch nicht das ehrsame
Bürgerstimmrecht in der Wissenschaft führend, peinlicher
Verstandesweisheit zum Trotz einer vollen Gun>t
begegnet, die ihre Stimme gelegentlich in eine gähnende
Lücke des Denkens zum festen Abschlüsse einschiebt, dieses
kann all seine Stützkraft einzig und allein haben in den
Prämissen, welche uns über die okkulten Fähigkeiten der
Lebenden keinen Zweifel beließen und darum ein Weiterleben
über den Tod hinau« glaubhaft machen. Diejenigen,
die wie Morselli mit der Bezeichnung der ^Psycho-
dynamik" den Versuch unternahmen, die allererstaunlichsten
Dinge, die auch noch so weit das normale Mensehenkönnen
überbieten, nur als ein außei ordentliches Vermögen während
der Spanne der irdischen Lebenszeit zu erklären, werden,
das kann man mit kühler Besonnenheit sagen, damit auf
die Dauer kein Glück haben.

Wenn man allenfalls noch physikalische Telekinesie
oder ohne den Begriff der seelischen Organisationskraft
]\laterialisationen und sogar noch die Bringungen
wie wunderlichste ziellose Launen der Natur, die aber
sonst ja doch auch in der Uberfülle und Verschwendung
ihrer Bildungen ihre sicheren Ziele auf kürzesten Wegen
findet, sich unter dieser Erklärung gefallen lassen wollte,
wie reimen sich damit telepathische Eindrücke von einer
Halbkugel zur anderen, wie das Hellsehen in das Vergangene
und „Psychornetrie*, wie das Fernsehen im Baum oder gar
das Fernsehen der Zukunft, das Max Dessoir,
weil veimeintlich an und für sich unmöglich, kurzer
Hand aprioristisch verneint, obschon ihn Fälle, wie
die des X o s t r a d a m u s , die fester als Berge stehen

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