Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 525
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Reichel: Zwei Sitzungen mit Mrs. Wriedt.

525

Ich bin Diplomat, hatte die Ehre, mein Vaterland
(Serbien) in .Rumänien, in der Türkei und dreimal am
Hofe der Königin Viktoria und einmal am Hofe Eduard VII.
zu vertreten. Ich bin Mitglied verschiedener wissenschaftlicher
Gesellschaften auf dem Kontinent und Ehrenmitglied
der „Königl. Historischen Gesellschaft" in London.
Ich erwähne diese persönlichen Tatsachen, um Ihren Lesern
zu zeigen, daß ich gewöhnt bin, Tatsachen abzuwägen und
meine eigenen Worte in vollem Bewußtsein meiner Verantwortlichkeit
niederzuschreiben. Ich bin seit Jahren
für wissenschaftliche Studien von okkulten Phänomenen
interessiert, aber nur noch nicht ein überzeugter Spiritist.

Ich hörte, daß in Mr. W. T. Steaci's Haus in Wimbledon
das merkwürdige amerikanische Medium Mrs.
Wriedt, mit der Vize-Admiral Moore experimentierte, sich
aufhielt und fragte diese Dame, ob ich sie aufsuchen dürfe,
um eventuell einer Sitzung beiwohnen zu können. Ich sah
sie Donnerstag, den 16. Mai, vormittags 10 Uhr 30 Minuten.
Ich ging zu ihr mit meinem Freunde, Mr. H. Hinkovitch,
Doktor der Rechte und ein ausgezeichneter Rechtsanwalt
in Agram (Kroatien)*), der gerade in London angekommen
war.

Mrs. Wriedt nahm uns zu Julians „Büro" und sagte uns,
daß sie ein „voicing medium" sei, doch bei guten Bedingungen
hätte sie auch Materialisationen; sie ersuchte uns,
das Kabinett und das Zimmer zu examinieren, da ich aber
schon früher in diesem Zimmer gewesen war und das Kabinett
mit verschiedenen deutschen Doktoren examiniert hatte,
so hielt ich es diesmal nicht für nötig. [Schade! — Red.]

Ich nahm mit Dr. Hinkovitch in der Mitte des Zimmers
Platz, mit dem Gesicht nach dem Kabinett. Mrs. Wriedt
ging nicht in das Kabinett, sondern saß während der
ganzen Zeit auf einem Stuhl neben mir. Sie legte eine „tin
speaking tube" (Megalophon) vor meinen Freund, dann zog
sie eine automatische Musikuhr auf und löschte die Lichter,
sodaß wir in Dunkelheit saßen. Als die schöne Melodie
der Musikuhr geendet hatte, sagte uns Mrs. Wriedt, daß
die Bedingungen sehr gute seien und daß wir die Geister
nicht nur hören, sondern auch sehen würden. „Hier ist
der Spirit einer jungen Frau; sie nickt Ihnen zu, Mr.

Ueber Mrs. Etta Wriedt's Medimusehaft stand viel in englischen
Journalen Ptead und Admiral Moore schrieben enthusiastisch über
Hie. Ich wollte sie dieses Jahr in Detroit (Mich.), wo sie lebt, besuchen
, doch war sie nach London gefahren und geht nun nach
Süd-Afrika.tt

*) Langjähriger Mitarbeiter der „Psych. Studien*. — Red.


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